In der Zwischenzeit konnten sich Freunde von Sänger Russell Allen zumindest mit einem weitere Allen/Lande Album trösten. Doch die Freunde des Gitarrenvirtuosen Michael Romeo mussten zunächst auf die verganenen Alben der Prog-Metaller zurückgreifen.
Die neun Songs von "Iconoclast" sind insgesamt etwas weniger düster als die Titel des Vorgängers, doch man hat sich abermals um Abwechslung bemüht. Schon der opulente, fast 11minütige Titelsong überzeugt durch Eingängigkeit und Variation. Die folgenden acht Nummern sind mal schneller, mal getragener und meist gelungen. "When all is lost" ist ein überzeugender Rausschmeißer mit emotionalem Pianoteil und vielen progressiven Elementen, während "Children of a faceless God" ein typischer Symphony X Kraftrocker geworden ist. "Electric Messiah" gibt dann auch mal Einblicke in die Trittgeschwindigkeit von Drummer Jason Rullo. Insgesamt darf man vom Album keine Blastspeed Exzesse erwarten, doch immerhin eine angenehme Variation unterschiedlicher Tempi und Rhythmen. Romeo hat seine Klampfe dann auch mit dem ein oder anderen modernen Riffs malträtiert (z.B in "Electric Messiah"), doch die Songs behalten immer den typischen, progressiven Symphony X Anstrich.
Mir persönlich fehlen auch nach vielen Durchläufen herausragende Nummern wie "Set the World On Fire" oder "Paradise Lost". Aber auch dafür hat Bandkopf Romeo eine Erklärung: „Diese Scheibe
wird sich in all ihren Nuancen dem Zuhörer erst nach mehreren Durchläufen erschließen. Das
ist auch unsere Absicht, denn ansonsten hätten wir dahingehend versagt, ein facettenreiches
Album mit Tiefgang einzuspielen, an dem unsere Fans sehr lange Freude haben werden!“
Hoffen wir, dass diese Rechnung aufgeht. Die Voraussetzungen scheinen vielversprechend zu sein. Und so sollte "Iconoclast" genug Hörstoff für die nächsten 4 Jahre bieten!