Zunächst ein Bekenntnis meinerseits. Mit tiefem Growling rennt man bei mir offene Türen ein. Wenn man dann auch noch die kraftvolle Dynamik des Thrash mit der düsteren Brutalität des Death Metals paart und diese Mischung mit einer geheurigen Portion Party-Attitude sowie BEASTIE-BOYS- oder crossoveriger Groovigkeit verfeinert, erhält man einen Sound, von dem es so kombiniert in Deutschland, Europa und dem Rest der Welt sicherlich keinen zweiten gibt.

Und so nimmt einen auch der dritte Longplayer der Heilbronner Mannen mit auf eine energetische Reise, die jede Party zum Ausrasten bringen kann, vorausgesetzt, da befinden sich Leute mit Musikgeschmack. Songs wie 'Party Like It's 84' haben das Zeug, den Klassiker 'Fight For Your Right (To Party)' den ersten Platz streitig zu machen. Ähnliches gilt auch für 'Untrue To The Bone'. Daneben scheinen THE PROPHECY23 aber auch ein weniger experimenteller geworden zu sein (So zum Beispiel in 'Video Games Ain't No Shame' mit unter anderem vermeintlich russisch-folkloristischen Elementen). Und das ist gut so, wird die Musik dadurch doch enorm bereichert. So ist es nur konsequent, wenn neben dem genannten auch schnelle punkige bis hardcorige Passagen Eingang in die Songs finden ('Home Is Where You Shred').

'Action Metal' ist dann ein Song, der im wahrsten Sinne des Titels seinem Namen alle Ehre macht, zusätzlich bereichert um eine gehörige Portion düsteren Gothic-Metal und herrlich stotternde groovige Death-Metal-Riffs. Einfach genial. Ebenso wie die hymnische geistreiche Ode an den Bassisten ('Bass Player'). Und wenn man denkt, der nächste Song kann gar nicht besser werden, kommt 'Pablo The Peacemaking Pizza' daher, ein Track, der besonders durch seine aufputschende Melodik und seinen mitgrölfähigen Refrain zu bestechen weiß. Es ist aber auch Platz für sozialkritische Themen, wenn in 'Tape Trading Like A Boss' die Entwicklungen in der Musikindustrie kritisch beäugt und zerthrasht werden, ehe man sich wohl TENACIOUS D zum Vorbild genommen hat, um sich mit 'The Ballad Of Old School Metal' zu verabschieden.

Fazit: Auch auf "Untrue Like A Boss" zelebrieren THE PROPHECY23 wieder ihren genuin eigenen Thrash Death Party Metal, dieses Mal mit gelungenen Ausflügen in den Punk und Hardcore-Bereich oder mit einigen experimentellen Raffinessen verfeinert. Einfach unglaublich, wie die Jungs ihr Niveau halten können, ohne sich zu wiederholen!