Dies beweisen THUNDERMOTHER aus Schweden mit ihrem zweiten Album "Road Fever" eindrücklich. Hier gibt's weder Balladen noch unausgegorenes Songwriting, sondern eine gute halbe Stunde lang ordentlich auf die Mütze. Es raucht und scheppert und wenn man "Road Fever" auflegt, liegt unweigerlich eine Mixtur aus Dreck, Schweiß und Bier in der Luft. Wie bei vielen männlichen Kollegen auch sind AC/DC sicherlich die größten Vorbilder von THUNDERMOTHER. Das wird nicht nur bei den Riffs deutlich, sondern auch an den hier und da eingestreuten Boogie-Einflüssen (z.B. "Thunder Machine" – großartiger Song!). Ein weiteres großes Plus der Band ist die Röhre von Frontfrau Claire Cunningham, die irgendwo zwischen Joan Jett und Nina C. Alice (Skew Siskin) liegt. Nummern wie "FFWF" oder "Roadkill" treten jedenfalls mächtig in den Allerwertesten und sind nicht weniger partytauglich als beispielsweise die Ergüsse von Airbourne oder '77. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann dass die Spielzeit recht dürftig ausgefallen ist. Aber auch hier haben die australischen Großmeister ja unlängst bewiesen, dass eine knackige halbe Stunde oftmals besser ist, als aufgeblasene 45 bis 60 Minuten. Man kann ja immer noch erneut die Play-Taste drücken oder sich halt den Erstling von Thundermother besorgen (was ich auf jeden Fall schnellstens tun sollte...).

Früher wurde noch gejammert, dass GIRLSCHOOL die einzige Frauenband ist, die ordentlich rocken kann. Freuen wir uns, dass diese alten Vorurteile mittlerweile immer mehr aufgeweicht werden und unsere Szene damit bunter und interessanter wird. ROCK'N'ROLL!