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"Schall und Wahn", einem Roman von William Faulkner entlehnt, der ihn sich wiederum von Shakespeare ausgeborgt hat, verlässt nun also sein früheres Medium Buch und betitelt ein musikalisches Opus, das nach Eigenauskunft nichts anderes beschreiben soll als die Zerissenheit und Gegensätzlichkeit einer wahrhaft infernalistischen Welt, die von Liebe und Verbrechen, von Gut und Böse beherrscht wird. Ein große Ankündigung und ein hehres Ziel. Umso erstaunlicher ist es, dass das Vorhaben aufzugehen scheint. War man der Ansicht, dass nach dem herausragenden Vorgängeralbum keine Steigerung mehr möglich sei, so wird man doch eines Besseren belehrt. Das Album ist eine gesunde und gelungene Mischung aus gitarrenlastigen Uptemposongs wie "Ein leiser Hauch von Terror", "Keine Meisterwerke mehr" oder "Macht es nicht selbst" und ruhige, nachdenkliche Songs wie "Im Zweifel für den Zweifel" oder "Das Blut an meinen Händen", die mitunter mit Überraschungen aufwaten wie Streicherelemente oder unerwartete Songwendungen, die diesen das besondere Etwas geben. Und damit ist das Album ein in Vinyl gepresstes Paradoxon oder eine auf CD gebrannte Anthithese, denn schließlich fordert Sänger Dirk von Lowtzows ja selber "Keine Meisterwerke mehr", ohne sich daran zu halten. Und das ist dann nicht das Böse, sondern das Gute der von Tocotronic mit "Schall und Wahn" beschriebenen Welt. Herausragend sind auch der Namensgeber "Schall und Wahn", "Gesang des Tyrannen" und der Opener "Eure Liebe tötet mich".

Kategorie

V.Ö.

22. Januar 2010

Label

Rock-o-Tronic/ Vertigi/ Universal

Spielzeit

Tracklist

Line Up

Tags


Bewertung

1

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