Allerdings wird der geneigte Power Metal Fan alsbald einen feurigen Schimmer aus Richtung seiner Membranen wahrnehmen, sobald der fünfte Longplayer der in North Carolina beheimateten Metaller ins rotieren gerät. Seit "Crest of the Martyrs" haben die Jungs ja einen riesen Schritt in Sachen Melodien und Eingängigkeit gemacht. Im 20. Jahrhundert war die Band eher ein Geheimtipp für Freunde des leicht schrägen Sacred Steel'esken NWoBHM Power Metal. Doch spätestens mit Songs wie "Guardian Bloodline" oder "To Be A Champion" wurde bewiesen, dass Ohrwürmer offenbar aus dem Tar Heel State stammen.
Mittlerweile ist der nach dem letzten Album ausgestiegene und 2010 bei einem Motorradunfall verstorbene Tony Taylor durch Johnny Aune ersetzt worden. Und allen Zweifelern sei gesagt, dass der Mann seinen Job hervorragend macht. Er klingt weder zu poliert, noch zu metallisch-schräg und passt somit bestens zu den Songs des aktuellen Longplayers.
Songs wie "The Only Way" oder "Torture Torture" werden auch die dunkelste Metalkneipe zum Leuchten bringen. Zwar offenbaren die Songs auf "Make It Dark" ihr Hitpotential nicht gleich so bereitwillig wie etwa auf "Crest of the Martyrs", aber es wird sofort klar, dass wir hier von Major League Metal reden: ausgefeilte Gitarrenmelodien, eingängige Riffs, gefälliges Tempo und ohrenfreundliche Melodien, die das Metalherz schneller schlagen lassen. Und mal ehrlich, wenn "The Stone" & Co einige Male durch die Boxen gedonnert sind, dann besteht tatsächlich Suchtgefahr. [Ich ergänze nachträglich: "The Stone" ist der Oberhammer!]
Also, Licht aus, Ohren auf und anschnallen: Twisted Tower Dire sind da!