Dementsprechend wird großes Augenmerk darauf gelegt, dass die Songs von der Länge her nicht ausufern, dass den bestialischen, aggressiven, mitunter disharmonischen Riffs sowie dem rohen, einfachen D-Beat-Drumming großer Raum eingeräumt wird. Vorsichtige Anleihen anderer Genres wie dem Prog-Rock und eine düstere, leicht psychedelische Atmosphäre verleihen dem Sound die nötige Variation, die allerdings nicht immer im Sinne der Death-Metal-Puristen ist. Und das ist gut so! Das vor diesem Hintergrund natürlich die Tempi variieren, versteht sich fast von selbst.
Und so startet der Opener 'Beneath The Starless Skies' zunächst mit einer sphärischen Düsternis, die gekonnt Spannung aufbaut und die sich dann in brutaler dynamischer Riffigkeit inklusiver deutlich akzentesetzender Drums entladen, die dann aber auch von einer nachdenklichen, bassdominierten Phase unterbrochen wird. Hammer! 'The One They Call The Usurpress' ist aus ähnlichem Schrot und Korn, nur dass hier der Groovefaktor und die Infernalität um einiges höher sind. Zudem wird die Intensität durch die Kürze und die kreischenden Gitarrensoli ins unermessliche gesteigert.
'Across The Dying Plains' kommt dann um einges midtemporiger daher, kann aber durch seine infernale, kantige Eingängigkeit mehr als überzeugen. Ein erste Ruhepause wird dem Hörer mit Interludium 'The Halls Of Extinction' gewährt. 'The Mortal Tribes' ist dagegen ein quirrliges, düsteres Powerbündel mit entschleunigenden Prog-Anteilen. In Richtung doomiger Gothic-Metal driftet 'Throwing The Gift Away', immer dann, wenn die düsteren Klargesänge durchbrechen und die atmosphärische Melancholie durchbricht, im klaren Kontrast zur Dampfwalze 'Behold The Forsaken'.
Nach der Verschnaufspause in Form des Instrumentals 'On A Bed Of Straw' folgt mit 'The Sin That Is Mine' ein etwas gleichförmiger, aber nicht minder furchteinflößender Track, ehe der Song 'In The Shadows Of The New Gods' noch einmal richtig Tempo macht und die gewohnte aggressive Brutalität durch melodische Schrammelgitarren und eingängige Leadgitarrenparts zu einer fulminanten und einzigartig atmosphärischen Passage verhilft. Weltklasse!
Fazit: Die Schweden legen mit „The Regal Tribe“ ihren dritten Longplayer vor, der durch seine Ursprünglichkeit, seine Dynamik und durch seine Brutalität mehr als zu überzeugen vermag und der mit seinen prog-rockigen Elementen und mit seiner düsteren, leicht psychedelischen Atmosphäre dem Death Metal trotz seiner oldschooligen Attitüde eine ungeheure Authentizität und Frische einhauchen kann.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
Line Up
Stefan Pettersson (vocals)
Påhl Sundström (guitar)
Daniel Ekeroth (bass)
Matte Modin (drums)