Heute treffen sich die jungen Leute des Abends in der Andreaspassage, trinken illegaler weise Wodka und pinkeln die Balustrade runter. Dazu tragen sie H&M Hipster Klamotten und Frisuren, die zuletzt auf HJ-Werbeplakaten propagandistisch ausgeschlachtet wurden. Also dann doch lieber SLAYER, METALLICA und VENOM, oder etwa nicht.
Und während die beiden genannten Bay Area Veteranen mittlerweile Dagobert Duck’sche Geldspeicher hinterm Haus haben dürften, leben VENOM wohl vor allem vom Kultstatus. Während Gitarrist Mantas mittlerweile mit M:PIRE OF EVIL mehr schlecht als recht rumlärmt (siehe Bericht zur OBITUARY Tour), haben sich Cronos und seine Mannen ins Studio begeben, um Album Nummer 14 einzuhämmern. Klar, niemand erwartet von den Briten, dass sie anno 2015 ein ähnlich kultiges Werk abliefern wie etwa „Welcome to Hell“, „At War With Satan“ oder gar „Black Metal“. Aber diese Zeiten sind auch einfach vorbei. Stattdessen hat das Trio das einzig Richtige getan und frei von der Leber weg gespielt. Das Resultat kann sich wirklich hören lassen, denn „From the Very Depth“ ist ein wirklich solides Thrash Album mit mitunter düsterer Atmosphäre geworden. Dabei variieren die Songs zwischen dreckig-punkig (z.B. „Long Haired Punks“) und typisch düster-böse (z.B. „Evil Law“). Zwar fällt nicht nach jedem Schuss ein toter Vogel aus dem Baum, aber insgesamt ist die Scheibe doch durchaus hörenswert geworden. Aufgrund des rauen Gitarren- und Basssounds gelingt es VENOM auch im 21. Jahrhundert noch nach sich selbst zu klingen. Mit Songs wie „The Death Of Rock N Roll“ beweisen Cronos & Co sogar, dass sie durchaus noch Leben in den Lenden haben und nicht nur auf alten Riffs rumreiten – bei solchen Songs mag die Bezeichnung Black’N’Roll womöglich sogar angemessen sein. VENOM punkten auf jeden Fall durch abwechslungsreiche Gradlinigkeit – wenn es so etwas gibt – und bedienen sowohl alte Klischees als auch die Anforderung sich weiterzuentwickeln. Mein Favorit der Scheibe ist wohl „Long Haired Punks“, aber insgesamt können VENOM mit „From the Very Depths“ tatsächlich einen Achtungserfolg erzielen.
Wir leben nicht mehr in den frühen 80ern, das haben auch VENOM verstanden. Trotzdem verleugnen sie auf „From the Very Depth“ ihre Wurzeln nicht und schlagen dennoch einen gekonnten Bogen zum thrashig-punkigen Metal des 21. Jahrhunderts. Wer hätte gedacht, dass die alten Herren des bösen Metal noch so viel Gift in ihren Adern haben!
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Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
1. Eruptus
2. From The Very Depths
3. The Death Of Rock N Roll
4. Smoke
5. Temptation
6. Long Haired Punks
7. Stigmata Satanas
8. Crucified
9. Evil Law
10. Grinding Teeth
11. Ouverture
12. Mephistopheles
13. Wings Of Valkyrie
14. Rise
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Line Up
Vocals, Bass: Cronos
Guitars: Rage
Drums: Dante
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