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Cancer – Inverted World

VÖ: 25. April 2025   •   Label  Peaceville
Neben NAPALM DEATH, CARCASS, BENEDICTION und BOLT THROWER fristeten CANCER stets ein eher tristes Dasein im Schatten der großen Namen. Und das, obwohl CANCER zur Hochzeit des Death Metal 1990 mit „To The Gory End“ ein echtes Hitalbum ablieferten, welches Alben wie „Subconscious Terror“, „Harmony Corruption“ oder „Realm of Chaos“ problemlos in den Schatten stellt. Verkehrte Welt eben.
Doch auf dem siebten Studiowerk „Inverted World“ betreibt Bandkopf John Walker nicht etwa die Aufarbeitung der eigenen Bandgeschichte, sondern beschäftigt sich viel mehr mit Krisen und Problemen der Gegenwart, wobei die möglichen Bezüge zur Corona-Zeit nicht intendiert waren.
Musikalisch orientiert sich der Wahl-Spanier an seinem eigenen Frühwerk, aber natürlich bringt die neue Mannschaft auch eigene Einflüsse mit ein. Immerhin ist vor einiger Zeit mit Carl Stokes (Drums) auch der letzte alte Wegbegleiter von Walker von Bord gegangen. Doch das tut dem Stil der Band keinen Abbruch – im Gegenteil. Im eröffnenden „Enter The Gates“ zitiert man die eigene Bandhistorie gleich mal selber und auch sonst hört man einigen Stücken an, dass das Debüt der Band beim Songwriting in gewisser Weise Pate gestanden hat. Andererseits finden sich in Songs wie „Test Site“ aber auch Riffs, die man so vor 35 Jahren nicht im Repertoire der Bands gefunden hätte. Und dennoch sind die Zutaten gleichgeblieben und man bewegt sich meist im Midtempo und Walkers Gesang ist eher etwas thrashig und kein abgrundtiefes Growlen. BENEDICTIONs „The Dreams You Dread“ mag dem Leser als Orientierungshilfe dienen. Zudem ist man nach wie vor darum bemüht, dem Riffing einen gewissen Wiedererkennungswert zu geben, so dass man als Hörer nicht das Gefühl hat, dass sich hier ein paar Jungs einfach 45 Minuten das Griffbrett polieren. In „Jesus for Eugenics“ wird allerdings auch durchaus mal mit ausufernden und originellen Leads gearbeitet.
Insgesamt liefern CANCER ein gutklassiges Album ab, welches musikalisch nicht enttäuscht, aber auch nicht die großen Hits der Anfangstage hervorbringt.
 
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