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Novelists - CODA

VÖ: 16. Mai 2025   •   Label  ACKOR Music
In den Eindrücken zum Gastspiel von TesseracT in Hannover am 8. Februar 2025 spielten Novelists (oder Novelists FR) schon eine Rolle. Denn sie waren zweite Vorgruppe vor TesseracT. Auch war bekannt, dass sie ein neues Album in neuer Besetzung veröffentlichen würden. CODA ist zwar schon einen Monat draußen. Aber es ist zu gut, um es zu übergehen.
2023 kam es mit einiger Sicherheit zum größten Umbruch im Bandsound mit dem Wechsel am Gesangsmikrophon von Mann auf Frau. Camille Contreras folgte dem aus dem Ruhrpottstammenden (aber damit nicht a priori Rechlinghausener Seide tragenden) Tobias Rische, der von 2020-23 Sänger bei Novelists war. Davor war Matteo Gelsomino ab Gründung der Band 2013 ihr Sänger. CODA ist nun das fünfte Album nach Souveniers [2015], Noir [2017], C'est La Vie [2020] und Déjà Vu [2022]. Und das erste mit Sängerin. Dass die Wahl auf Camille Contreras als Nachfolgerin Tobias Risches fiel, liegt möglicherweise an dem Eindruck, den sie mit ihrem Gastgesang auf dem Lied C'est La Vie des gleichnamigen Albums hinterließ. Auf alle Fälle gefiel mir die Band live schon sehr gut. Im Nachgang des Konzerts fand ich bei YouTube eine professionelle Aufnahme einer Livesession in Lyon, vor ein paar Wochen ihr Auftritt bei der Hellfest Warm-Up Tour, dazu natürlich auch die ein oder andere Single. Ich beschränk(t)e mich auf die aktuelle Besetzung. So konnte man aber zumindest auch den Backkatalog der Band kennenlernen. Unter den Auskopplungen waren auch schon Coda und All For Nothing. 

Um eine Abkürzung einzuschlagen oder das Pferd von hinten aufzuzäumen: Das einzige, was bei beim Album CODA nicht meine volle Zustimmung erfährt, ist der Drumsound, er wirkt auf mich nicht so natürlich wie bei obiger Livesession, sondern bisweilen etwas zu dumpf. Das gleiche "Problem" wie ein paar anderen mir bekannten Vertretern des Genres. Der Stimmeinsatz mit Klargesang und Shouts ist sehr gelungen, die Gitarren- und Bassarbeit auch, dazu das Programming ohne hier die Urheberschaft benennen zu können. Mit 78 Rue findet sich ein getragenes Elektrostück auf dem Album, In Heaven würde ich als Powerballade à la Novelists bezeichnen. Adam And Eve baut mit der männlichen Duettstimme durchaus Assoziationen auf zum Lied Smoke Signals von der besagten Livesession, bei der Bassist Nicolas Delestrade Gesangspartner ist. Somit gehe ich - ohne dass das Begleitmaterial Auskunft dazu bietet - davon aus, dass Monsieur Delestrade ebenso bei Adam Und Eve zu vernehmen ist. Großartige Arragements nebst Hooks und Melodien, eine Balance zwischen hart und zart machen das Album sehr, sehr hörenswert. 

Alles in Allem überwiegt der sehr gute Eindruck des Albums, dennoch wäre aus meiner Sicht der Schagzeugsound zu justieren bei zukünftigen Studioproduktionen, um es nicht so dumpf und steril, sondern organisch klingen zu lassen (Janosch Rathmer nenne ich gerne für einen sehr guten Schlagzeugklang).  

 
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