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Scorpions - From The First Sting (Anniversary Collection)

VÖ: 17. Oktober 2025   •   Label  BMG
Die Arachniden aus der Landeshauptstadt sind längst eine Band der Superlative. Da ist es ihr gutes Recht, den 60. Geburtstag gebührend zu feiern. Ein Best-Of-Album gehört da zum Standardrepertoire.

„From The First Sting” reiht sich ein in eine Reihe von Best-Of-Alben (Wikipedia listet 17 Stück), die bis ins Jahr 1979 zurückreichen. Allerdings waren Zusammenstellungen wie „Best of Rockers ‘n‘ Ballads“ (das übrigens mit einem cooleren Artwork daherkam) seinerzeit für wenige Mark erhältlich, während man für das aktuelle Doppelalbum mindestens einen knappen 20er hinblättern muss. Wer es exklusiver mag, der greift zum Limited Deluxe Bookpack, muss dann aber auch einen Hunderter löhnen. Während „Best of Rockers ‘n Ballads“ noch mit 15 Songs auskam (bzw. nur 12 in den USA), dürfen sich die Käufer der aktuellen Doppel-CD auf über 30 Songs freuen – die LP-Version enthält dagegen auch nur 16 Tracks (je Track zahlt man da etwa 2 Euro).
Zwar legt der Titel der Compilation nahe, dass der Schwerpunkt auf dem Erfolgsalbum „Love At First Sting“ liegen könnte, das ist aber nur bedingt der Fall. „Still Loving You“ und „Rock You Like A Hurricane“ gibt es allerdings gleich in zwei Versionen, u. a. als bislang unveröffentlichte Liveversion mit Vanessa Mae an der Geige. Ein weiterer unveröffentlichter Track ist das im Jahr 1973 bei Rock 6 Pop performte „This Is My Song“, welches ein typischer 70er-Rocker ist. Hat mir persönlich bislang nicht gefehlt, dürfte aber für die Fans der Frühphase ganz interessant sein.
Während die großen Hits und die erfolgreichsten Alben natürlich in der Playlist berücksichtigt wurden, hätte ich mir unterbewertete Songs wie „Wild Child“ vom 1996er Album „Pure Instinct“ gewünscht – das Album wurde mit dem schnulzigeren „You & I“ berücksichtigt. Warum es vom „Savage Amusement“ Album ausgerechnet „Believe In Love“ auf das Album geschafft hat, während „Passion Rules the Game“, „Don’t Stop at the Top“ oder „Every Minute, Every Day“ fehlen, erschließt sich mir nicht so ganz. Auch von „Face the Heat“ gibt es nur „Under The Same Sun“, während „Alien Nation“ und „No Pain No Gain“ fehlen. Dafür gibt es aber „Mind Like A Tree“ vom „Eye II Eye“ Album sowie „Humanity“ vom Rohrkrepierer „Humanity – Hour I“ sowie „Maybe I, Maybe You“ von „Unbreakable“. Andererseits haben diese Songs auf einer Werkschau der Hannoveraner vielleicht auch ihre Berechtigung. Mit „House Of Cards“ („Return To Forever“), dem tollen „The Best Ios Yet To Come”, “Wind of Change”, “Still Loving You”, “When The Smoke Is Going Down”, “Send Me An Angel” usw. ist die Anzahl der ruhigen Songs recht hoch und unterstreicht nicht unbedingt, dass die SCORPIONS mit ihren letzten Alben nochmal ordentlich Gas gegeben haben. Dies ruft das abschließende „Rock Believer“ dann nochmal in Erinnerung.
Über Zusammenstellungen und Playlisten lässt sich stets trefflich streiten und eine Band wird es nie jedem Fan recht machen können – vor allem dann nicht, wenn man 60 Jahre Bandgeschichte abbilden möchte. „From The First Sting“ greift die verschiedenen Phasen der Bandgeschichte auf, beginnend bei den rockigen 70ern, über die Höhenflüge der 80er und mitten durch die Zeit der Unsicherheit in den frühen 2000ern bis hin zur Stabilisierung im letzten Jahrzehnt. Richtig große Überraschungen gibt es für mich hier nicht und ich warte lieber auf den Livemitschnitt der Jubiläumsshow aus Hannover.
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