Ein schöner Tag, ein schönes Vorhaben, schöne Freunde und schöne Musik – mehr braucht es nicht, darf es aber. Mit diesem Vorsatz starteten wir wieder zum alljährlichen lokalen und auch meinem persönlichen Festival-Highlight. Ausgesprochen viel schwarzes Volk war bereits früh unterwegs, um entweder einen der begehrten Duschkabinenplätze oder Verpflegung zu bekommen. Nachdem alle lieb gewonnenen Außenring-Annehmlichkeiten der letzten Jahre, wie Beckscontainer, MA Dorf oder Sanitäranlagen inspiziert und für gut befunden wurden, gings gleich zum Gewinner des „Mera Luna sucht den Super-Newcomer 2010“ und Festival-Opener Unzucht. Die Niedersachsen spielten ein ausgesprochen bodenständiges Indie-Rock Set und bestätigten damit gleich das gute Händchen der Jury. Dem gewohnt spärlich vor der Main versammelten Publikum hats gut gefallen, der Anfang war gemacht.
Die nun folgende. intensive Inspektion des Innengeländes ergab keine Neuerungen, lediglich der ein oder andere Festival-Merchstand auf Top Standorten war mir im letzten Jahr wohl nicht aufgefallen. Musikalisch gings für mich dann mit den MA Recken von Rabenschrey weiter, die neben allerhand bekanntem und beliebten Liedgut a la “Walhalla“, auch den neusten Silberling dem nun zahlreich anwesendem Publikum darboten. Mein Highlight wurde natürlich auch gebracht, zu der Melodei von Pipi Langstumpf wurde „ Es gibt nur einen Gott“ den inzwischen traditionell hüpfenden Fans geboten.
Nach einer wahrhaft nahrhaften, mittelalterlichen Malzeit in Form eines üppigen Stückes vom Schwein, machten Lacrimas Profundere weiter, wobei „weiter“ der falsche Ausdruck ist. Das seltsam zurückhaltende, gelangweilt wirkende Elektro Duo konnte leider so gar nicht begeistern, damit abgehakt und mau.
Ganz anders eine Stunde später, mein Überaschungshighlight für den ersten Tag: Die Stolen Babies, enterten die Main und ließen keinen Zweifel daran, dem Publikum eine großartige Show liefern zu wollen. Keiner von uns hatte die Combo mit der Akkordeonbewaffneten Frontfrau zuvor live gesehen oder nennenswertes Hörmaterial im Regal, deshalb dachte der Unwissende Festivaller halt an etwas seichte, nette Rocktruppe mit Akkordeon. Weit gefehlt, denn die im TuTu gekleideten Gitarrieros droschen sofort auf die halb staunende ( Unwissende wie wir ) und halb jubelnde ( die, die das wohl schon kannten und deswegen vor der Bühne standen bzw. pogten) Menge ein. Pure Energie und verdammt guter Krach waren die deutliche Botschaft der Kalifornier. Die kleine Frau mal säuselnd mal kreischend immer vorn beim Publikum, die Gitarristen wie tollwütige Ballerinas drum rum wuselnd. Gespielt wurde eigentlich klassischer Crossover mit unzähligen Einflüssen, die das ganze recht einzigartig macht, angekündigt war demnach auch folgerichtig “Prog Pop Cabaret Quirky Goth Rock“. Was für ne Show, Tag gerettet, egal was noch kommt.
Da nach diesem Kraftakt das Publikum so richtig aufgepeitscht war, dachten sich Mannen von Laibach dann wohl “o.k., für heut genug Spaß gehabt“ und trieben mit brutal schleppenden Sound das Böse ins Publikum. Was für ein Stilwechsel, denn die düsteren Slowenen sind nun textlich wie musikalisch keine fröhlichen Menschen. Trotzdem wie immer hoch professionell, halt für ein ganz anderes Lager. Es fehlten komplett die alten, nicht minder düsteren Hits, ein wenig hätte man mit und für das Publikum spielen können und dürfen.
Entspannter wurds dann mit den smarten „Nitzer Ebb“, die nach langer Schaffenspause voller Elan das begeisterte Publikum wieder auf Tanz und Feier-Kurs brachten. Das konsequent durchgezogene Gentleman-Set war jederzeit fürs Publikum gedacht, immer wieder schön wenn Bands bzw. Sänger sich intensiv um die Fans bemühen. Danke dafür, Eskil wäre stolz auf dich gewesen.
Es folgte die wohl polarisierenste Personalie des Festivals: Auftritt Der Graf mit seiner Combo Unheilig. Die Szene hatte ihm spätestens nach dem Auftritt mit Kinderchor bei Lena und der wochenlangen Nr. 1 Platzierung in den regulären Charts das übliche “Kommerz“ Schild umgehängt und wie üblich als Verräter der schwarzen Bewegung gebranntmarkt, aber gleichzeitig hab ich reichlich Leute getroffen, die nur wegen diesem Auftritt das Mera Luna besucht haben. Ich mach es kurz: Die Jungs waren verdammt gut und erstaunlicherweise gar nicht so unangenehm wie befürchtet, auch wenn das ganze Set natürlich etwas „weichgespülter“ wirkte. (Das war es m.E. auch schon bei den letzten Touren so, denn der Graf hat kräftig an der Stimme gearbeitet) Neben vielen Stücken aus dem „Große Freiheit“ Album inkl. “Geboren um zu Leben“ wurde zu großen Gesten, spitzen Sound und Seefahrerbühne, natürlich auch „Sage ja“ gebracht, was von jeher schon immer die dankbare Mitgrölhymne war.
So jetzt wurde Spannung aufgebaut, denn nun zum Hauptakt des Abends. Voll im Sinne von ganz voll wurde es zu später Stunde vor der Main, denn die Schwestern der Gnade hatten ihr kommen zugesagt. Wobei eigentlich nur noch eine echte Schwester, in Person von Sänger Andrew Eldritch, aus der Ur-Formation der Sisters of Mercy dabei ist- Egal und es fing an wie immer: Mit Nebel ! Alle Sisters erprobten ahnten schlimmes, denn nur all zu oft hat man den Großmeister während des Gigs überhaupt nicht gesehen, aber es kam anders. Es wurde eine schöne Werkschau aus dem kompletten Repertoire, natürlich mangels neuer Songs eine Best of. Dazu kam Andrew freiwillig aus dem Nebel und gab sein Bestes, ( ja, er war wirklich nicht überragend, aber besser als alle dachten und wesentlich mehr als alle erhofft hatten) nämlich das besondere Feeling wenn man Legende zuschauen darf. Es wurden dann in 2 Stunden alle großartigen, richtungsweisenden Hits gebracht: Neben dem „First and last and always“ der Ladys „Marian“ und „Alice“ wurde natürlich auch der „Temple of Love“ in der Zugabe enthusiastisch gefeiert. Für mich ein schöner Gig, die Sisters nach langer Qulitäts-Durststrecke mal wieder bei einem ganz passablen Auftritt zu sehen (wirklich zu sehen und nicht nur irgendwo im Nebel zu erahnen ) bzw. zu hören. Aber genug der Huldigung und des Dankes, Andrew hat Großes für die Szene getan, die Zukunft gehört allerdings den Enkeln, wie wir am nächsten Tag erleben durften.
Da ich den Samstag ausschließlich vor der Main war, habe ich leider die vielen guten Bands im Hangar verpasst, u.a. so großartige Acts wie Rotersand, Das Ich und Crematory. Schande über mich, aber das Festivalleben ist halt nicht immer ein Wunschkonzert! Damit endete auch der erste Tag für Brigitta, Dieter und mich, Ralph und Werner konnten allerdings noch von reichlich tanzwütigem Volk in der Diskohalle berichteten.
Tag 2
Zu dem seit Jahren üblichen, prophylaktischen Leichtregen, gelangten wir ( nach dem ebenfalls traditionellen Morgenbier bei einem der Wegelagerer am Festivalzubringer) zur ersten unserer sonntäglichen Hauptattraktionen: Die Perlen des deutschen Horrorpunks The Other lockten bereits reichlich Fans vor die Main. Die Mannen um Sänger Rod Usher ließen sich natürlich nicht lang bitten und spielten zum Horrortanz auf. Druckvoll wurden die garstigen Regentropfen in Sprühnebel verwandelt und beim geforderten Massenpogo wars dem Regen dann auch zu wild und er trollte sich. Danke für den morgendlichen Spaß, danke für die immer sichere hallowachundhabteinfach Spaß Show! Der Name der Band war The Other .
Nach dieser sehr befriedigenden Darbietung fiel mir direkt neben dem Tower dann doch noch etwas ganz neues, wirklich sehr unerwartetest auf: Ein Knochenmarkspender-Typisierungszelt, welches mittels einer kleinen Blutprobe um Mithilfe bat. Klasse Idee und funktioniert auch mit Restalk.
So, und dann kam dieser Krach von der Bühne, und ich wollte, vor dem mit allen Mitstreitern geplanten Mittagsmahl, mehr aus Mitleid noch kurz sehen, welche Combo da mit offensichtlich fiesesten Soundproblem zu kämpfen hatte. Was ich antraf war eine mir völlig unbekannte Horde neon-gelb-grün-froschfarbiger Musiker, die sich Punish Yourself nennen und mir das ultimative Festivalüberaschungshighlight bescherten. Die Show war unglaublich: Nach kurzem, lautem Intro, droschen die froschfarbigen auf einmal mittels brachialem Gitarren-Industrial auf das Publikum ein, wozu ein quirliger Sänger irgendwas mit “Shiva“ und “God„ in die Menge brüllte. Schlagartig fielen mir die zahlreichen, ungewöhnlich punkigen Zuschauer auf, und während die diese Performance offensichtlich kannten und entsprechend feierten versuchten einige Unwissende, inkl. mir, hektisch aber erfolglos die nichtanwesenden, ahnungslosen Freunde zur Bühne zu ordern. Selbst schuld, denn als dann noch ein Gymnastikbänder schwingender Neongrüner mit Arsch-overt Outfit ( gut erkennbar weil Arsch auch neongrün ) seine Performance begann, war die Masse schon am kollektiven Toben. „Wo bitte kommen die denn her?“ war die Frage der Stunde, aus Frankreich, deswegen wohl bei uns kaum wahrgenommen. Wiedergekommen ist der Bänder-Frosch übrigens auch, allerdings diesmal mit einem Trennjäger, den er publikumswirksam über einen inzwischen angelegten Metall- Bauchpanzer zog und die Funken dementsprechend nur so aufs Publikum übersprangen. Die kahlköpfige, natürlich auch neonfarbene Gitarristin, zeigte gleich das Sie ein Mädchen bzw. eher ein Vollweib ist und unter dem Begriff „Wahnsinn“ findet man bei Wiki ein Bild vom Shouter. Jetzt könnt Ihr Euch hoffentlich ein ganz unvoreingenommenes Bild von dieser ungewöhnlichen Industrial-Punkband machen. Also denn, allen die dabei waren ein fröhliches “ Shiva only is God!“
Nach soviel Euphorie wüteten dann Hanzel und Greytyl“ weiter, bewiesen mit reichlich Witz und einer Blasmusikeinlage, dass man offensichtlich auch in New York gern Spaß am deutschen Klischee hat und deftig im Regen rumsauen kann. Wilde Aufführung, vor voller, feiernder Bühne musikalisch so etwa Metal-Industrial mit reichlich deutschen Vokabeln!
Dem angelockten Regen entfliehend gings dann in den Hangar, wo die letzten Stücke von “Celine and Nite Wreckage“ ihre Hörer suchten und nur sehr spärlich fanden. Zu Unrecht, denn bei näherem Hinhören entpuppte sich die junge, üppige Dame mit der Anne Clark Stimme als durchaus passable, bis aufmüpfige Erzählerin. Begleitet wurde Sie von zwei ältere Herren an Joystickartigen E-Klangmaschinen, von denen sich der eine als Alt Soft-Celler Andy Ball entpuppte und damit auch der musikalisch relativ ausgereift klingende Sound zu erklären war. Nettes Ding, m.E. hat das Projekt noch nicht mal einen Tonträger auf den Markt gebracht.
Es folgten, bei sich langsam wieder füllenden Hangar, die Mexikaner Amduscia, die mit einigen lecker Hupfdolen und ganz passablen Elektro die härtere Gangart einläuteten. Als dann endlich die Berliner Agonice die Bühne betraten, war der Hanger voll und abgeriegelt. Die Argo-Elektriker par Excellanze machten keine Gefangenen: Zuerst noch kurz den vom Veranstalter erbetenen Hinweis auf die Ereignisse von Duisburg, dann wurden sofort die Stomper vor der Bühne aktiviert und es gab reichlich blaue Flecke bei Hardcore-Pogo. Schnell und gemein, so war mein letzter Besuch im Hangar für dieses Jahr, nicht zuletzt auch wegen des vergessenen Wechselgeldes an der Theke......... Mist, aber noch schnell die einlassbegehrende Menge vorm Hangar verhöhnt und dann schnell rüber zu den im Tag 1 Absatz erwähnten Enkeln der Sisters.
Zuvor noch was zur Sicherheits-Organisation: Insgesamt wurden offensichtlich alle „Hausaufgaben“ der Vorjahre gemacht und alle Schwachpunkte konsequent abgestellt. Ob Hangar oder Einlasskontrolle, war alles gut vorbereitet und wurde bei Bedarf dem jeweiligen Ansturm angepasst. War zwar schlecht für die, die wegen Trödelei vorm abgeriegelten Hangar standen, aber wesentlich entspannter für die drinnen und die die raus wollten.
Alsdann spielten vor rappelvoller Bühne die 69 Eyes zu einer vor Dynamik strotzenden Goth-Rock Show auf. Die Finnen gaben alles und nach Hits wie „Gothic Girl“ und „Brandon Lee“ war der eindeutige Tenor „Klasse Entschädigung für ...“ leider wieder in aller Munde. Bandleeder Jyrki war natürlich in Bestform und das Publikum bedankte sich mit einer ebenso bombastischen Stimmung inkl. reichlich Applaus. „Geile Scheiße“ ( Zitat Jyrki zum und über das Publikum) „Selber“ ( Meinung des Publikums inkl. Verfasser)
Zeit für wehmütige Zwischenworte: Das „alles war früher viel besser und noch echt Indie“ Gejammer von vielen altgedienten Szenebegleitern war ja teilweise ganz angebracht, insbesondere weil reichlich Leute mit nem halbwegs passablen Rechner und der passenden Software den Markt mit Veröffentlichungen überschwemmen, aber: Früher war 1. halt doch nicht alles besser ( z.B wer teilt sich heut noch gern 5 Dixis mit 2000 Leuten ) es war2. zwar alles recht neu, aber Trödel gab´s schon immer zwischen den tollen Acts, die wir noch heute so gern bejubeln wollen und 3. wie viel geile, neue Bands überraschen einen trotzdem immer wieder, wenn man einfach mal früh zur Hauptbühne geht, anstatt nur auf die Top-Acts zu warten. Vieles hat sich stark verändert, doch grad das inzwischen „ältere“ Publikum will vor allen Dingen die Festivalatmosphäre spüren, die bei inzwischen über 24.000 Besuchern sicher nicht mehr so einfach zu organisieren ist. Wer sich das Treiben mal oben vom Tower aus anschauen kann, bekommt einen Eindruck von dem inzwischen immensen, logistischen Aufwand der nötig ist um das Fest zu rocken. Gar keinen hohen Aufwand mussten in dieses Jahr allerdings die Profiklauer betreiben.Hatten die Ordnungshüter letztes Jahr noch zahlreiche Diebe mit reichlich Diebesgut dingfest machen können, wurde diesmal oft nur noch das Bargeld mitgenommen. Also fürs nächste Jahr: Alles was wertvoll ist mal einfach nicht im Zelt lassen!
So, noch schöne Grüße an Sandro, ( begehrter Fotograph auf allen wilden Festen von Rang und Namen ) stellvertretend für alle tollen Menschen, die freiwillig Zeit mit mir verbracht haben.
Jetzt zum Endspurt und damit zu meinem ersten mal mit den Editors. „Die musste erlebt haben“ war der einhellige Tip meiner Truppe, die Erwartung entsprechend hoch, denn die letzte Scheibe hatte mir tatsächlich gut gefallen. Massen vor der Bühne, Sound in unglaublicher CD Qualität und nach anfänglich ruhigen Klängen, war spätestens ab „Bullets“ auch der letzte Zuhörer komplett von den Männern aus England überzeugt. Es wurde zu meiner Freude reichlich Material aus dem aktuellen Album ‘In This Light And On This Evening“ gebracht, Indie –Rock der ganz besonderen, ruhigen Art und sehr zufrieden versuchte ich dann noch während der Zugaben in den Hangar zu kommen. Pech denn der war immer noch voll, jetzt unter anderem mit Skinny Puppy und Combichrist, die ne große Show lieferten.
Mein Finale war durchzogen von Dudelsackmusik, denn da ich aus redaktionellen Gründen die Headliner Placebo leider nicht mehr sehen konnte, waren In Extremo die letzte Band für mich. In einer thematisch den Kollegen von Unheilig sehr ähnelnden Bühnendeko zum Thema Seefahrt, wurde mit reichlich Feuer und großem Getöse ein klasse Best of Set gebracht, was die Fans zu schätzen wussten und einfach feierten. Ich kann mich nicht erinnern, jemals von einer In Extremo Show enttäuscht worden zu sein. Ich glaube sogar, dass der persönliche Musikgeschmack dabei eigentlich egal ist, weil man auch einfach dem tollen Schauspiel und den Geschichten folgen kann. „Küss mich“ wurde gesungen, viele der anwesenden Damen hätten das nur zu gern getan.
Das wars, nächstes Jahr ist schon jetzt wieder fest eingeplant, der Trupp hat sich auch schon wieder bei mir eingemietet, und deren bereits gekauften Karten haben Nummern 2-4 ! Dank an alle und hier noch wichtige Namen: Brigitta, Viviana, Werner, Ralph, Dieter, Martin und jede Menge Du´s!
Kategorie
Headliner
Besucher
Ort
Line Up
Agonoize, Ambassador 21, Amduscia, Angelspit, Brendan Perry, Celine And Nite Wreckage, Colony 5, Combichrist, Crematory, Das Ich, Editors, Eluveitie, Expatriate, Eyes Shut Tight, Faith And The Muse, Feindflug, Hanzel Und Gretyl, Illuminate, In Extremo, Lacrimas Profundere, Laibach, Leandra, Lord Of The Lost, Nitzer Ebb, Placebo, Punish Yourself, Qntal, Rabenschrey, Rotersand, Saltatio Mortis, Samsas Traum, Skinny Puppy, Sons Of Seasons, Stolen Babies, The 69 Eyes, The Other, The Sisters of Mercy, Unheilig, Unzucht, Zeraphine