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Skindred

Die Szene wird nicht müde, nach originellen Bands zu schreien. Doch wenn sie kommen, muss man sie auch erkennen.

Um euch dabei unter die Arme zu greifen, habe ich natürlich sofort mit dem aus Newport stammenden Benji Webbe, seines Zeichens Sänger der britischen Ragga Metaller von Skindred, Kontakt aufgenommen, um ihm einige Antworten abzuluchsen.
Klingelt es bei dem Namen bei einigen von euch? Ja richtig, neben der Arbeit mit Bands wie Korn oder Bullet For My Valentine, sorgte der gute Mann vor allem durch seine Band Dub War bereits Mitte der 90iger für originelle Sounds in der harten Rockszene. Doch mit Dub War war es dann irgendwann aus – und nach einiger Zeit erblickte (mit erstaunlichen Personalüberschneidungen) Skindred das Licht der Welt.

Benji, du hast es sicherlich schon tausendmal erklärt, aber bitte tu es für das Protokoll noch mal. Weshalb habt ihr im Jahr 2000 eine neue Band gegründet und nicht einfach Dub War auferstehen lassen?

Dub War war soweit gegangen wie es möglich war. Zwischen 1993 und 1997 ist es wirklich sehr gut für uns gelaufen. Ich traf Dan Pugsley und wir haben mehr als ein Jahr damit zugebracht, neue Leute für eine Band auszuprobieren. Wir wollten wirklich mit neuen Leuten Musik machen, aber wir konnten einfach niemanden finden, der die Power gebracht hat, die wir für die Band brauchten. Nach monatelanger Suche haben wir uns mit Jeff und Ginge (waren beide ebenfalls bei Dub War – TZ) zusammengesetzt und angefangen zu schreiben. Wir hatten nie die Absicht Dub War II zu gründen und meiner Ansicht nach ist es auch nie dazu gekommen, auch wenn drei der vier Mitglieder bei Dub War gespielt hatten. Als dann Mike und Arya (für Jeff und Ginge – TZ) in die Band gekommen sind und wir mit dem Songwriting für „Roots Rock Riot“ begonnen haben, haben wir damit auch das Dub War Vermächtnis hinter uns gelassen.

Eine Tradition habt ihr euch aber wohl erhalten. Es scheint, als hättet ihr immer Probleme mit euren Labels gehabt. Was haben euch diese Erfahrungen für die Zukunft gelehrt?

Man kann nichts tun, wenn sich ein Label auflöst sobald du unterzeichnet hast, oder wenn du ein Album aufnimmst, das dem Label nicht gefällt. Ich wünschte, man wäre unabhängig, aber es scheint, als wären die Plattenbosse mit ihrem ganzen Geld ein notwendiges Übel. Irgendwoher muss die ganze Kohle für Aufnahmen und Promotion ja kommen. Und wenn man nicht gerade Radiohead ist, dann braucht man dafür eben ein Label.

Hatte es auch labelpolitische Gründe, dass "RRR" bereits vor einem Jahr in Großbritannien erschienen ist, aber erst dieser Tage den Weg in unsere Läden findet?

Ja, es war wiedermal Gevatter Tot, der Skindred folgt. Unser Deal mit Lava Records ging in die Hose. Wir mussten erst warten, bis Lava das Album ablehnte. Erst dann konnten wir es in anderen Ländern veröffentlichen. Wir hätten natürlich auch warten können bis alle Ländern zur Veröffentlichung frei gewesen wären, aber wir wollten die Scheibe so schnell es geht rausbringen und daher haben wir es in Großbritannien und in den USA schon früher veröffentlicht. Bieler Brother Records, die mit Lava zusammen arbeiten, konnten die Scheibe nicht gleich in allen Ländern veröffentlichen, da erst die rechtlichen Fragen geklärt werden mussten. Es ist normale Labelpolitik, die ich nicht verstehe und es hat mich sehr frustriert. Ich will nur Mucke schreiben und rocken!

Ziehst du aus diesen Erfahrungen auch Ideen für deine Lyrics? Es scheint als hättet ihr eine bunte Mischung aus ernsthaften Texten, wie z.B. "State of Emergency" oder "Alright", und eher unterhaltenden, wie z.B. "Destroy the Dancefloor".

Genauso ist es. Ich werde von den Dingen dieser Welt inspiriert, aber genauso möchte ich über Dinge schreiben, die im Pub um die Ecke passieren. Ich finde, dass die Texte auf den Alben widerspiegeln, was in unseren persönlichen Welten vor sich geht. So gibt es auch einige Songs, in denen ich beschreibe, was abgeht wenn wir auf der Bühne stehen und abrocken. Textlich haben wir viele Seiten und wir sind keine eindimensionale Band.

Und wie sieht es musikalisch aus? Da seid ihr ja nun auch wirklich nicht eindimensional. Welche zwei oder drei Bands würdest du denn da als Einflüsse anführen wollen?

The Clash und The Specials sind zwei Bands, die Skindred auf den ersten beiden Alben und als Liveband inspiriert haben.

Mit diesen Bands hätte ich nun wahrlich nicht gerechnet. Gab es denn auch schon mal seltsame Reaktionen auf euren musikalischen Mix?

Wir haben so viele verschiedene Band supported und meist haben wir positive Reaktionen bekommen. Es ist wirklich selten, dass wir negative Rückmeldungen bekommen. Natürlich gibt es immer eine handvoll Leute, die uns hassen, aber das ist wohl bei jedem Support-Act so. Man muss dran denken, dass man vor Leuten spielt, die Geld für den Hauptact bezahlt haben und den auch sehen wollen. Meisten sehen uns die Leute die uns nicht kennen an wie Hundewelpen, die zum ersten Mal einen Ball sehen. Sie sehen uns neugierig an und bewegen den Kopf etwas verwirrt langsam von rechts nach links. es ist lustig anzusehen, aber wir haben bislang schon viele Publikums für uns gewinnen können.

Auch die anstehende Tour ist eine interessante Mischung, da ihr mit Bands wie den Speedfolkern von Flogging Molly auftreten werden. Was erwartet ihr von der Tour?

Wir hoffen, dass wir viele neue Fans gewinnen und die Skeptiker mit unserer Livepower gewinnen können. Wir touren niemals mit Bands, die dieselbe Mucke spielen wie wir – und wir werden es wohl auch in Zukunft nicht tun. Es ist schwer das auffällige, seltsame Kind in der Klasse zu sein, aber ich weiß, dass wir Druck machen und der Job wird erledigt werden und „The Dred“ werden viel Spaß mit den anderen Bands haben. Wir werden viele neue Freunde auf der Eastpak Tour finden.


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Infos

  • Erstellt am

    28. September 2008
  • Line Up

  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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