Skip to main content
Deadlock

DEADLOCK haben mit ihrem ´Manifesto´ ein exzellentes Album abgeliefert und bewiesen, dass qualitativ guter melodiöser Death Metal schon lange keine rein schwedische Domäne mehr ist.

Da sich die Band nicht nur durch die Güte der Songs vom Rest der Szene abhebt, waren ein paar Fragen an Gitarrist Sebastian angesagt.

Seid ihr zufrieden mit dem Album oder würdet ihr noch was verändern, nun, wo ihr etwas Abstand dazu habt?
Natürlich gibt es immer Kleinigkeiten, die man besser hätte machen können, aber wir waren schon immer eine Band, die sehr analytisch ans Songwriting geht. Das bedeutet, dass wir alle Details sehr aufwendig und mit Bedacht inszenieren und fortwährend verbessern. Irgendwann muss dann halt mal ein Schlussstrich hinter einer Produktion gezogen werden. Schlicht aus Zeitgründen.
Wer in Physik aufgepasst hat, weiß: Leistung ist Arbeit x Zeit! Und die Zeit für so ein Projekt ist leider immer begrenzt.
Wir sind auch nach einem gewissen Abstand sehr zufrieden mit dem Album und sehen "Manifesto" als unsere stärkste Platte.
Seid ihr aufgeregt vor dem Release?
Natürlich! Das ist immer der spannendste Moment und belohnt hoffentlich die ganze Arbeit und die Mühen, die so ein Wahnsinn - sprich CD Produktion - mit sich bringt!
Beschreibt mal eure Musik auf ´Manifesto´.
Ich würde die Musik primär als melodischen Death Metal beschreiben. Natürlich haben wir mit technischen Gitarren, weiblichem Gesang, orchestralem Bombast und allerlei Scheuklappen-freien, Genre-fremden Elementen viel mehr zu bieten, als der erstgenannte Begriff zu präsentieren vermag.
Checkt unser neues Manifest aus und entscheidet selbst!
Warum habt ihr erst jetzt Sabine als festes Mitglied aufgenommen, ihr habt ja schon vor vielen Jahren von der Zusammenarbeit geschwärmt?
Sabine ist ja schon zur Zeit der Pre-production Phase des "Wolves" Albums eingestiegen und war vorher aus Zeitgründen leider nur als Sessionmusikerin dabei. Sie hatte einige andere Bands und Projekte am laufen und konnte aus verschieden Gründen erst 2006 bei uns einsteigen. Für uns war es die größte Bereicherung, die uns passieren konnte. DEADLOCK wäre nicht mehr DEADLOCK ohne ihre unverwechselbare Stimme!
Es ist euch gut gelungen THEATRE OF TRAGEDY mäßige Klischees beim wechselnden Gesang zu umschiffen, achtet ihr bewusst darauf?
Wir achten im Studio und beim Erarbeiten der Vocals sehr auf stimmige Arrangements und versuchen - so gut es geht - Klischees und aufgesetzte Elemente zu vermeiden. Uns ist es auch immer sehr wichtig, neue Dinge zu kreieren und mit den gängigen Schemata zu brechen.
Euer Album hat ein für das Genre ungewöhnliches Cover. Was steckt dahinter? Habt ihr die Befürchtung, dass die CD deshalb evtl. weniger angecheckt wird?
Adam Wentworth zeichnet sich für das Cover verantwortlich und hat aus unserer Sicht einen sehr guten Job gemacht. Er hat einen modernen, eigenen Style, der die Musik und das Konzept sehr gut wiedergibt. Wir wollten damit bildlich das Manifest der Natur in einen "poppigen" Kontext bringen. Das Bild zeigt ja in einer Stein- und Bergkulisse den fruchtbaren Boden und Wurzeln, die eine Schriftrolle - sprich unser "Manifesto" - hervorbringen. Gleichzeitig sollen die Farbwahl und dieser gewisse, avantgardistische Stil die musikalische Bandbreite widerspiegeln. Befürchtungen, dass die Leute es deswegen weniger anchecken werden, haben wir nicht.
Ihr habt eine aufwendige Erstauflage. Seht ihr darin einen Gewinn der ganzen Entwicklung nach mp3 und Co? Früher hätte das wohl kaum ein Label finanziert.
Wir sind natürlich sehr zufrieden mit den verschiedenen Erstauflagen und sehen das als Kaufanreiz für viele Fans, sich das Album in Verbindung mit dem Layout zu holen. Daneben gibt es auch verschiedene Marketing-technische Aspekte, die aus nicht unbedingt uneigennützigen Gründen für unser Label wichtig sind.
Ich glaube auch, dass Dinge wie Rapid Share und die immer verstärkter auftretende Download-Mentalität Labels heutzutage veranlassen, solche Wege zu gehen.
Ihr habt eure Wurzeln im Hardcore. Wie wichtig ist für euch weiterhin dieses Lebensgefühl und eure vegan straight edge Gesinnung?
Wir transportieren bewusst Themen in unseren Lyrics, die unsere Lebenseinstellung widerspiegeln. "Manifesto" an sich ist ja ein Konzeptalbum, welches sich mit dieser groß angelegten Vernichtungsmaschinerie, die wir Menschen auf diesen Planeten losgelassen haben, auseinandersetzt.
Es ist uns sehr wichtig, hier als Spiegel zu fungieren und die Dinge zu hinterfragen. Wir wollen nicht in Polemik abdriften oder gar einen Missionierungsauftrag darin sehen. Wir wollen die Sinne schärfen und den Leuten als Reflektor gegenüber stehen.
Ich hab gelesen, dass ihr z.B. IN FLAMES sehr schätzt. Wäre es ein Problem, mit den bekennenden Trinkern auf Tour zu gehen?
Nö... überhaupt nicht. Die Jungs würden sich bestimmt eher darüber freuen, denn sie müssten keine Angst haben, dass wir ihnen das Bier im Backstage wegsaufen..;-) An sich habe ich auch kein Problem mit Menschen, die Alkohol trinken. Das muss jeder für sich entscheiden. Ich habe halt den langweiligen Weg gewählt...;-)
Wie wichtig sind euch die Texte? Ihr schreibt ja nicht mehr auf deutsch; ist es nicht einfacher, präzise Lyrics in der Muttersprache zu verfassen?
Das sollte am besten unser Sänger Joe beantworten. Er ist sehr bewandert mit der englischen Sprache und kann Gefühle und Aussagen sehr gut in Englisch formulieren und so auch gute Texte schreiben. Natürlich könnte man in der Muttersprache präzisere Lyrics verfassen, doch wäre man damit auch limitiert auf den deutschsprachigen Raum. Wir wollen unsere Musik auch dem internationalen Publikum erschließbar machen.
Ihr seid allem Anschein nach mehr als eine Band, sondern auch ein verschworener Haufen alter Freunde. Wie habt ihr es geschafft, euch musikalisch stark zu verändern und alle an Bord zu bleiben? Das gelingt ja nur sehr wenigen Bands.
Das kann ich gar nicht so genau beantworten. Wir hatten natürlich auch diverse Replacements innerhalb der Band, die auch auf musikalische Differenzen zurückzuführen waren. Insgesamt haben wir uns aber als Band weiterentwickelt und jeder musste hier und da Kompromisse eingehen. Vielleicht muss man einfach nur aufgeschlossen sein und über seinen eigenen Tellerrand sehen können, um alte Dinge zu verwerfen und mutig genug zu sein, andere Wege einzuschlagen. Wir haben das immer als Kollektiv gemacht und das macht uns auch aus.
Zum Schluss noch etwas Kritik an einem wirklich guten Album. Warum habt ihr gerade Temple Of Love gecovert, das ist (zumindest für mich) mittlerweile doch sehr ausgelutscht. Ich hab gelesen, dass ihr noch einen zweiten Song in der Auswahl hattet, welcher war das und warum habt ich euch für TOL entschieden?
Der Song ist praktisch nicht coverbar und im Metalbereich ein absolutes Tabu! Genau deswegen haben wir es gemacht! Wir wollten diesen Klassiker einmal richtig gut nachspielen. Nah am Original und dennoch unverwechselbar durch Sabines Stimme aufwerten. Im Endeffekt ist es eine Huldigung an diese großartige, stilbildende Band. Wir sind der Meinung, dass uns das auch so gelungen ist. Natürlich waren wie uns bewusst, dass es viele Hater geben wird, aber das sind wir seit langem gewöhnt!... ;-) Den zweiten Coversong, der zur Auswahl stand, verrate ich hier nicht. Nach dem Album ist bekanntlich vor dem Album und vielleicht machen wir den noch.
Gibt es etwas, dass du noch loswerden willst?
Ich wollte mich bei dir im Namen der Band herzlich für das coole Interview bedanken und kann euren Lesern nur empfehlen, unser neues Manifest mal anzuchecken. Wer auf scheuklappenfreie Metal Musik steht und den ganzen Einheitsbrei satt hat, wird nicht enttäuscht sein. Für die freshesten News und Tourdates einfach auf unserer HP www.xdeadlockx.com vorbeischauen und in das DL Universum eintauchen!
Wir sehen uns im Frühjahr 2009 auf Tour!


Bild Copyright:

Infos

  • Erstellt am

    06. Dezember 2008
  • Line Up

  • Redakteur

    Tobias Trillmich
  • Tags

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.