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Malice

Anfang der 80iger Jahre wurde im sonnigen Kalifornien eine recht teuflische Combo aus dem Höllenfeuer gehoben. Hautenges Leder, toupierte Haare, Pentagramme und dröhnende Amps waren die Markenzeichen der Jungs um den Gitarristen Jay Reynolds.

Anfang der 80iger Jahre wurde im sonnigen Kalifornien eine recht teuflische Combo aus dem Höllenfeuer gehoben. Hautenges Leder, toupierte Haare, Pentagramme und dröhnende Amps waren die Markenzeichen der Jungs um den Gitarristen Jay Reynolds. Optisch eher an die Kollegen Mötley Crüe erinnernd, sah man die musikalischen Vorbilder im Mutterland England. So verwundert es kaum, dass „In the Beginning“ (1985) und vor allem das geniale „Licence To Kill“ Album (1986) eine hörenswerte Mischung aus Judas Priest’ske Riffs der NWoBHM und hardrockerischen Melodien waren. Heute kaum noch erhältlich, schart mit „New Breed of Godz“ bereits ein Feuerross mit Neuaufnahmen alter Klassiker wie „Chain Gang Woman“ oder „Sinister Double“. Gesprächsstoff gab es also genug. Jay stand Rede und Antwort.

 

2006 tauchten überall Gerüchte auch, dass es womöglich eine Reunion geben würde. Dennoch hat es sechs Jahre gedauert, bis wir eine neue Veröffentlichung bekommen. Warum hat es denn nun so lange gedauert?

 

Ich war 2006 auf Tour mit Metal Church und wir spielten an den selben Orten wie MSG, schlißelich auch in Hamburg. Wir haben die Wacken Warm Up Party mit MSG gespielt und ich habe Pete Holms getroffen. Da wir alte Freunde waren, haben wir darüber gesprochen, dass es doch cool wäre unsere Kumpel Mick und Mark zurückzuholen und ein paar Shows mit Malice zu spielen. Ich hatte für die Vocals Brian Allen im Kopf und wir begannen mit der Reunion sobald wir von der Tour zurück waren. Nun ja, Brian (der nun bei Vicious Rumors singt) funktionierte nicht und es dauerte eine Weile bis ich James gefunden hatte. James und ich haben 2010 einige Shows mit Denim and Leather, einer Tribut Band, gespielt und es ist mir schließlich gelungen, ihn für Malice zu sichern. Wir haben 2011 begonnen Shows zu spielen und nun haben wie DIE neue Scheibe.

 

Warum hast du Metal Church den nach der “A Light In The Dark” Scheibe verlassen? Ich erinnere mich, die Band auf der entsprechenden Tour gesehen zu haben und das offizielle Statement war, dass du wieder mit Malice arbeiten wolltest. Angesichts der Tatsache, dass es einige Jahre dauerte bevor ihr beim Keep It True Festival aufgetreten seid, wären doch sicherlich auch beide Bands möglich gewesen, oder?

 

Ich habe Metal Church verlassen, da ich finanzielle und rechtliche Probleme hatte und Zeit brauchte, um mein Leben zu regeln. Ich spreche immer noch regelmäßig mit Kurdt und vielleicht wird es in der Zukunft auch eine Metal Church Reunion geben. Die selben Probleme haben auch meine Arbeit mit Malice verzögert. 2008 war kein gutes Jahr für mich.

 

Auf eurer Website vergleicht ihr euch mit Judas Priest. Werden die hautengen, mit satanischen Zeichen versehenen Outfits auch 2012 Teil des Band Kleiderschranks sein?

 

Ich trage auf der Bühne immer schwarzes Leder und das Malice Image wird sie nie wirklich ändern: Jens, Leder und Nieten.

 

Warum gibt es zum jetztigen Zeitpunkt kein neues Studioalbum mit neuen Songs, sondern Neuaufnahmen alter Songs, die mit einigen neuen Tracks angereichert wurden?

 

Es gibt eine ganze Generation von Metalheads die niemals von Malice gehört haben. Außerdem ist Malice eine neue Band, besser als jemals zuvor. Es ist also eine gute Chance für uns, uns neu vorzustellen, vor allem bei dem europäischen Publikum. Was liegt da näher, als unsere härtesten Songs der ersten beiden Alben noch härter zu machen und sie neu aufzunehmen? Außerdem wollten wir, dass James Rivera den Songs seinen Stempel aufdrücken kann und so von Anfang an alle Vergleiche zu unserem alten Sänger ad Acta legen kann.

Wir arbeiten aber auch schon emsig an Songs für ein komplett neues Album. Wir werden wohl nach einer Europatour im Herbst/Winter mit den Aufnahmen beginnen. Mit etwas Glück und anständigen Albumverkäufen werden wir über Weihnachten im Studio sein.

 

Du hast vorhin schon gesagt, dass zunächst Brian Allen ans Mikro sollte. Warum genau hat das nicht geklappt?

 

Brian ist ein hervorragender Sänger und er macht bei Vicious Rumors einen geilen Job. Zwischen uns gab es aber keine Chemie und wir wollten die Reunion dauerhaft machen. Wir uns sollte es sich lohnen und wir wollten die richtigen Leute haben. Wir brauchten jemanden, der gleichzeitig professionell und „einer der Jungs mit denen man abhängt“ ist. Wir müssen 24/7 klar kommen auf Tour. James und ich kannten uns und hatten viele Gemeinsamkeiten – zudem passt seine Stimme perfekt zur Band.

 

Wenn du mal zurück blickst: siehst du eine Chance für Malice, dass es Ende der 80iger irgendwie anders für euch verlaufen wäre?

 

Auf jeden Fall! Wenn wir die Michael Wagener Demos 1983 als unabhängiges Album veröffentlicht hätten, dann wären wir auf der ersten Welle aus L.A. gekommen und wären nicht in den Rückgang des Metal 1985 gekommen, als die Industrie nicht mehr in diese Bands investierte. Wir wären sicherlich viel erfolgreicher gewesen. Auch hätte ein besseres Managment geholfen. Unterm Strich waren wir eine bad ass Band in den 80iger….

 

Nach welchen Kriterien habt ihr denn jetzt die Songs für die Rerecordings ausgewählt?

 

Wir haben uns mit der Plattenfirma hingesetzt und unsere fünf besten Livesongs ausgewählt und dabei darauf geachtet, das Album so heavy wie möglich zu halten. Ich würde sagen, dass die Songs größtenteils auch meine Favoriten sind, aber Songs sind wohl wie Kinder (nicht dass ich welche hätte, von denen ich weiß): wenn man sie geschaffen hat, liebt man sie alle.

 

Dann lass uns zum Abschluss noch kurz über deine Gitarrenausrüstung sprechen. Was benutzt du im Studio und was auf der Bühne?

 

Okay, ESP Guitars statten mich seit über 10 Jahren mit Killeräxten aus. Ich schwöre auf die Dinger. Effekte? Da benutze ich alles Mögliche. Auf dem Album horst du Vintage Pedals, Colorsound Wah, ADA Flange, abgefahrene Pedals aus den 70igern und auch einige, die man nicht mehr identifizieren kann, Spaßsachen… Ich drehe meine ENGL Amps auf 10 und benutze Vintage Marshall Boxen mit 25W Green Backs und Vintage 30s zusammen. Klingt verdammt geil!

 

Wie stehst du denn dann zu Modelling Amps?

 

Einige der Pro Tools plug and play Geschichten sind hervorragend für Demos. Aber wir werden trotzdem echte Röhren, Boxen, Effektpedale usw. benutzen und alle unsere jeweiligen Parts spielen. Ich schätze, dass wir old school sind, wenn es um Aufnahmen geht. Hör dir „New Breed of Godz“ and… wenn es dir nicht in den Hintern tritt, dann brauchst du eine Nachhilfestunde in METAL!!!!

 


Bild Copyright:

Infos

  • Erstellt am

    08. April 2012
  • Line Up

    Jay Reynolds - guitars
    Mick Zane - guitars
    Mark Behn - bass (played on the re-recorded songs)
    Robert Cardenas - bass (played on the new songs)
    James Rivera - vocals
    Pete Holmes - drums
  • Redakteur

    Thorsten Zwingelberg
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