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In der Rückschau bekommt "Paris" etwas Tragisches. Denn mit dem 1992 erschienenen Longplayer "Wish" hatten THE CURE ihren Höhepunkt erreicht und wie es einer Peripetie eigen ist, ging es danach stetig bergab, obwohl die folgenden vier Studioalben nicht wirklich schlecht waren. Hinzu kommt, dass die Fangemeinde seit 2008 auf ein neues Studioalbum wartet...

Die Mannen um Robert Smith waren immer eine ausgesprochene Live-Band. Gerade bei den Songs aus der legendären frühen Schaffensperiode liefen THE CURE zu wahrer Hochform auf und anders als auf dem kurz vorher erschienenen Doppel-Live-Album "Show", das sich auf die beiden Alben "Wish" und "Disintegration" sowie die Hits konzenriert, brilliert "Paris" gerade dadurch, dass hier frühere und düstere Stücke dominieren, so zum Beispiel das wehmütig-melancholische 'The Figurehead', das ich durch diese Version erst richtig lieben gelernt habe. Auch das nicht minder unheitere, new-wavige 'Play For Today' hat man in solch einer Frische noch nicht auf CD gepresst gehört. Das jede gue Laune niederschlagende 'Apart' gewinnt im Vergleich zum Studioalbum deutlich hinzu, ebenso 'A Letter To Elise', das später von BLINK 182 gekonnt gecovert wurde.

'In Your House' ist dann etwas optimistischer, ehe Robert Smith zu Beginn von 'One Hundred Years' den ikonographischen Satz singt: "It doesn't matter if we all die'. Ein Highlight ist zudem die intensive Version von 'Charlotte Sometimes'.

Eine Hommage an den Albumtitel dürfte zudem der Umstand sein, dass mit 'Catch', 'Close To Me' und 'Hot Hot Hot!!!' (neu auf der 30th Anniversary Extended Edition) drei Titel des im Südfrankreich aufgenommenen Longplayers "Kiss Me Kiss Me Kiss Me" zu finden sind. Neu ist darüber hinaus das urban-metallische 'Shake Dog Shake'.

Fazit: Wer noch nie etwas von THE CURE gehört hat und das, was die Band jenseits aller Pophymnen wirklich ausmacht, kennenlernen möchte, der kommt an diesem Live-Album nicht vorbei. Alle anderen natürlich auch nicht. Denn mit dem bisher besten Line-Up werden hier zumeist die wehmütigen, melancholischen, sehnsuchtsvollen Klassiker der Band zu neuem Leben erweckt und in wahrhaft unsterblicher Art und Weise performt. Einziger Wehmutstropfen ist, dass mit 'A Forest' der beste Cure-Song aller Zeiten, der auf der Wish-Tour in phänomenaler Art und Weise in einer fast vierzehnminütigen Powerversion gespielt wurde, fehlt. Aber dafür gibt es zum Glück die VHS-Kassette zu "Show" oder das Internetz.

Kategorie

V.Ö.

22. März 2024

Label

Fiction Records

Spielzeit

Tracklist

1. SHAKE DOG SHAKE
2. THE FIGUREHEAD
3. PLAY FOR TODAY
4. AT NIGHT
5. IN YOUR HOUSE
6. ONE HUNDRED YEARS
7. APART
8. LOVESONG
9. A LETTER TO ELISE
10. CATCH
11. CHARLOTTE SOMETIMES
12. DRESSING UP
13. CLOSE TO ME
14. HOT HOT HOT!!!

Line Up

Robert Smith
Simon Gallup
Borris Williams
Porl Thompson
Perry Bamonte


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