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AVAWAVES - Heartbeat

VÖ: 09. Mai 2025   •   Label  One Little Independent/Bertus
One Little Independent/Bertus bietet immer wieder interessante Künstler. Im gleichen stilistischen Kontext wie AVAWAVES war es letztes Jahr das Trio Sarah Neufeld, Richard Reed Parry und Rebecca Foon. Im Begleitschreiben zu Heartbeat stand sinngemäß: Violine trifft auf Klavier/Synthesizer. Violine zerbrochen. Letzteres natürlich nicht. Die beiden Musikerinnen und ihre Studiomusiker entführen die Hörer in eine cineastische Klangwelt eines Stärke, Entschlossenheit und Vorwärtkommen symbolisierenden Herzschlags.
 
Heartbeat ist nun das dritte Album des Duos, was aus der niederländisch-irischen Filmkomponistin Aisling Brouwer und der deutschen Violinistin Anna Phoebe. Anna Phoebe lebt zwar mittlerweile in Schottland, dafür pendelt Aisling Brouwer zwischen London und Berlin. Wegen des mehrheitlichen Aufenthalts auf der Insel bekommen AVAWAVES den Union Jack für das Herkunftsland. Anna Phoebe arbeitete u. a. zusammen mit Robin Gibb, Ronan Keating, George Michael, LeAnn Rimes, während Aisling Brouwer die Soundtracks komponierte von The Buccaneers, White Riot, Lioness und Savage Water. 
Es hat deutlich stärken Elektroeinfluss bei den Beats als oben erwähntes Trio. Ich gebe zu, dass die Beats mitunter wie ein Herzschlag - mal langsam (es wirkt das vegetative Nervensystem mit dem Parasympathikus, man entspannt) - mal schnell (Sympathikus, man ist im Fluchtmodus). Das Lied Escape wäre dazu etwas zu getragen in der Konsequenz. Aber vielleicht es nur die Flucht in die innere Ruhe. Crush erweitert den Beat noch mit einem Arpeggio Generator (o. s. ä.), was das Lied aufgeregter erscheinen lässt als die anderen Kompositionen des Albums. 
Der Einsatz der Sängerin Imogen Williams beschränkt sich bis auf das Lied Sleep Tight, bei dem es richtige Lyrics als vokalem Vortrag gibt, auf mitunter sehr subtile Einsätze der Stimme, die hier und da eine Melodie oder Note haucht. Also überwiegt die Stimme hier als wortloses Instrument für das Gesamtklangbild der Kompositionen. 
Wie schon herauszuhören: Die "electronic Beats" sind das, was mir bei den Kompositionen nicht vollends gefallen will. Die Kompositionen, Melodieführung und Einsätze der Celli, Gitarre, Violine, Klavier und Sythesizer/Keyboards (abgesehen von den Beats), gefallen mir ziemlich gut. Crush fällt für mich ein wenig ab. Dafür finde ich das Lied Sleep Tight eben wegen des richtigen Gesangs hervorragend. 

Fazit: Die rhythmische Begleitung hätte ich durch analoge Perkussionsinstrumente wie Ibo Drum, Röhrentrommel, Chimes, Conga und andere realisiert, aber nicht auf dem elektronischen Wege. Sieht man davon ab, überzeugen AVAWAVES durch eingängige Kompositionen, die die Intention der beiden Musikerinnen von Stärke, Entschlossenheit und Vortrieb erleben lassen.  
AVAWAVES - Sleep Tight [Feat. Tusks]
 
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