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Sieht man sich nun einmal die Reviews zu dem aktuellen Werk der Jungs aus Neuengland an, so erscheint der Bandname durchaus passend gewählt, scheinen sich doch Hinz und Kunz gegen das Quartett verbündet zu haben. Der Grund liegt auf der Hand: bei 3 Headed Monster handelt es sich um ein Exemplar der (Gott sei dank) aussterbenden Gattung der Instrumentalbands. Nun stellt der Metalglory Kollege Christian die Lebensberechtigung der Kapelle generell in Frage, die Jungs vom Burn My Ears sind etwas moderater, können aber eine Verwendung bestenfalls für materialhungrige Gitarrenlehrer sehen. Und nun muss ich mich irgendwie mal auf die Seite der Band schlagen. Da ich Alben meist zunächst im Hintergrund laufen lasse, während ich mich irgendeiner lebenswichtigen Aufgabe widme, muss ich gestehen, dass es aufgrund des guten Songwritings einige Durchläufe dauerte, bis ich mich fragte: "Moment, fehlt da nicht irgendwas? Wie klingt eigentlich der Sänger?" Die Nachforschungen führten dann zu der Erkenntnis, dass es gar keinen Sänger gibt. Wow, dachte ich, es gibt also tatsächlich Bands, die auch ohne Sänger unterhaltsam und hörenswert sind. Dementsprechend kann ich also die harte Kritik der Kollegen nicht wirklich nachvollziehen.
3HM sind weder eine Prog Band im Sinne von Dream Theater, Fates Warning oder The Quiet Room etc, noch eine reinrassige Thrash oder Powermetal Band. Sie sind progressiv im Sinne von teils frickeligen Gitarrenläufen, soundtechnisch klingen die vier Herren jedoch roh und hart und die Sologitarren kommen produktionstechnisch eindeutig aus der Thrash-Death Metalecke und erinnern schon fast an späte Death, aber auch an jüngere Veröffentlichungen wie etwas das letzte Scariot Album.
Sicher, die Scheibe wäre mit Gesang vielleicht auch nicht schlecht und man könnte die Songs natürlich besser auseinander halten. So bleibt unterm Strich ein kraftvolles (man denke mal an Brainstorm ohne Gesang), abwechslungsreiches, technisch anspruchsvolles Metalalbum, das durchaus Unterhaltungswert hat - und in der Regel bin auch ich kein Freund von Instrumentalalben.
Meine Prognose für die Band ist, dass sie es schwer haben werden, sich ohne Sänger in der Szene zu behaupten und daher über kurz oder lang auch ein Album mit Gesang erscheinen wird. Von der Musik ausgehend, schätze ich, dass wir es da eher mit einem brüllenden Sänger zu tun bekommen werden. Na ja, warten wir es ab.

Kategorie

V.Ö.

10. November 2007

Label

Melissa Records

Spielzeit

Tracklist

Line Up


Bewertung

1