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...und dabei die Nase auf jeden Fall vorn haben. Denn die Gelsenkirchener bleiben ihrem Stil mehr als treu, legen in Hinblick auf Härte, Brutalität und Aggressivität aber noch eine gehörige Schippe drauf. Das wird in ungeahnter Vielfältigkeit zum Ausdruck gebracht. Da wäre zunächst der Opener 'Start Over', bei dem die Riffs mehr als mitreißen und so eine gekonnte „Raise-your-fist-Atmosphäre“ erschaffen.

Dass dabei das melodische Moment nicht zu kurz kommt, versteht sich bei ANY GIVEN DAY fast schon selbstredend von selbst. Wesentlich grooviger und crossoveriger kommt dann die schon vorab veröffentlichte Single 'Loveless' daher, ein Track, der zudem durch seine nachdenkliche, leicht metalcorige Stimmung zu überzeugen weiß. 'Savior' bewegt sich gelungen im Spannungsfeld EVERGREYscher Emotionalität und knallharter Infernalität. 'Taking Me Over' besticht durch seine phasenweise industrial-groove-Attitüde, richtig gefühlvoll wird es in 'Lonewolf', ein überaus düster-hymnischerTrack, der mich ganz stark an die „Host-Ära“ von PARADISE LOST erinnerte.

Ein richtig schöner Schmachtfetzen mit der Extra-Portion Pathos ist 'Devil Inside', 'Sure To Fail' wildert ein wenig in Nu-Metal-Gefilden. Und wer gedacht hat, dass sich ab jetzt die Songs irgendwie ähneln würden oder das Niveau nachlässt, der wird eines Besseren belehrt. Denn 'In Deafening Silence' berührt durch seine stärkeren klassisch-metallischen Elemente, 'Whatever It Takes' verbindet die verschiedensten Genre-Elemente zu einer hochexplosiven Mischung. Eine äußerst mitreißende Powerballade ist 'Fear', bei der fast auf die obligatorische Brutalität verzichtet worden wäre. Und fast einer Ringkomposition gleich ist das aufrüttelnde 'Never Surrender' nicht weniger mitreißend wie der Opener. Hammer!

Fazit: Die Gelsenkirchener von ANY GIVEN DAY haben mit „Overpower“ ein wahrhaftiges Opus erschaffen, das in äußerst gelungener Weise zornige, wütende, martialische und mitreißende Brutalität mit melancholischen, emotionalen und hymnischen Melodien verbindet und so eine einzigartige explosive Stimmung entstehen lässt. Da kommt dann auch noch eine unvergleichliche musikalische Vielseitigkeit hinzu, die für Sekundenbruchteile an Bands wie LIGHT THE TORCH, ANY GIVEN DAY, EVERGREY oder PARADISE LOST denken lässt. Mit Sicherheit schon jetzt eines der besten Alben dieses Jahres!

Kategorie

V.Ö.

15. März 2019

Label

Arising Empire

Spielzeit

Tracklist

01. Start Over
02. Loveless
03. Savior
04. Taking Over Me
05. Lonewolf
06. Devil Inside
07. Sure To Fail
08. In Deafening Silence
09. Whatever It Takes
10. Fear
11. Never Surrender

Line Up

Dennis Diehl (Vocals)
Andy Posdziech (Guitar)
Dennis Ter Schmitten (Guitar)
Michael Golinski (Bass)
Raphael Altmann (Drums)