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Keyword-Spamming ist so eine Sache, wenn man Unbekanntes mit Bekanntem bewirbt. Articulus machen das auch, wenn man damit werben lässt, dass man mutmaßlich ein Bandmitglied in den eigenen Reihen hat, was bei einer weltbekannten, um nicht zu sagen ikonischen Metal-Band ebenfalls unter Vertrag steht. Und MEGADETH existieren seit 1983. Mein letztes MEGADETH-Album kaufte ich 2007, insofern musste ich erstmal checken, was der Dirk Verbeuren da so macht. Check, seit 2016 sitzt er in der Schießbude, aha, bei SOILWORK schlug er auch mal. Von denen habe ich nur Figure Number Five, da war er noch nicht dabei. Bei Megadeth ist durch Dave Mustaines Kehlkopfkrebserkrankung aktuell ein wenig Zwangspause, wobei Dave und die Ärzte von einem erfolgreichen Genesungsprozess ausgehen. Anyways, Herr Verbeuren hatte Zeit, die er sinnvoll nutzte, um Schlagzeug woanders zu spielen. Das waren meine Gedanken, als ich mich an den Rezensionsauftrag machte. 

Kommen wir zurück zu ARTICULUS. Das Wort hat seine Etymologie im Lateinischen und bedeutet als Denotat Gelenk, Glied oder Knoten und als Konnotat Abschnitt, Teil, Augenblick, Zeitpunkt oder Wendepunkt. 
Nun will ich nicht prognostizieren, dass für Herrn Verbeuren sein Engagement bei ARTICULUS lediglich ein Augenblick sein soll, bis es wieder mit MEGADETH weitergeht. Ferner ist auch nicht klar, in welchem Umfang er beteiligt ist. Nur für die Auskopplung The Bonfire Of The Vanities oder auf dem gesamten Album?
Auf der Homepage der Band habe ich den Namen Verheuren gar nicht recherchieren können, sondern lediglich die Herren Chris Willumsen and Erling Malm sind als Köpfe der Band erwähnt worden. Zumindest die Homepage nutzt nicht Keyword-Spamming. Demnach betrachten wir ARTICULUS erstmal als Studio-Duo, ähnlich GODGORY.   
Nun zur Musik: Angekündigt durch eine digitale Depesche als Progressive Metal, sage ich: Das ist zumindest Metal. Und für mich sehr hörenswerter Metal. Das Riffing erinnert mich mitunter an Metalcore-Vertreter wie KILLSWITCH ENGAGE, dazu schön komponierte Melodien, Hooks und Chöre. Meinen Ohren schmeichelt es. Erling Malm hat eine sehr gute Stimme, bleibt damit bei klarem Gesang mit der der Ausnahme The Smouldering Ember, wo stückweise tiefe Shouts auftauchen. Das einzige, was mich am Album stört, ist der Klang der Drums. Das klingt mir zu hohl und ploppig, wenn - unterstellt - Herr Verheuren auf alles schlägt und an alles tritt, was Felle hat, Hi-Hat und Becken klingen bisweilen eher zischend. Bitte nehmt euch Alex van Halen als Vorbild, der für mich im einen der besten Schlagzeugsounds liefert. 

Was A-HA als norwegischer Pop-/Rock-Export als Reichweite geschafft haben, werden ARTICULUS nicht erreichen, allein, weil sich der Musikmarkt sehr verändert hat und nicht mehr ein einziger Musiksender im Fernsehen Aufmerksamkeit auf sich zieht. Dennoch handelt es sich bei I um eine Platte, die ich mir auch über die Rezensionszeit sicher immer wieder gerne anhören werde.

Kategorie

V.Ö.

01. November 2019

Label

Etymology Recordings

Spielzeit

72:04 min

Tracklist

1. The Bonfire Of The Vanities
2. Beneath The Veneer
3. The Unconfined
4. Absinthe
5. And Velvet Became Iron
6. Mutiny
7. The Smouldering Ember
8. Pulse Of The Earth
9. Letter From Rome, 1610
10. The Last
11. A Fair Intruder
12. An Asp Unto My Breast

Line Up

Chris Willumsen - Gitarre, Bass, Orchestrierung
Erling Malm - Gesang, Gitarre, Bass

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Bewertung

1