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Zugegeben, ich hatte kein gutes Gefühl, als ich Bestival Live 2011 das erste Mal in meinen Händen hielt. Klar, die Vorfreude war groß, nach über 18 Jahren endlich wieder ein Live-Album. Aber die Skepsis überwog zunächst. Schließlich wurden die letzten beiden Live-Alben Show (1993) und Paris (1993) im Zuge der Wish-Tour aufgenommen, und zwar mit dem bisher besten Line-up ever: Robert Smith (Gesang, Guitars, Six-String-Bass), Simon Gallup (Bass, Six-String-Bass), Porl Thompson (Guitars), Perry Bamonte (Guitar, Keyboards), Boris Williams (Drums). Und wer erinnert sich nicht in diesem Zusammenhang an Songs wie End, From the Edge of the Deep Green Sea oder Cut, bei denen in geradezu barocker Manier drei Gitarren zum Einsatz kamen und für einen ungeahnt dichten Sound gesorgt haben. Unvergessen auch die über 15-minütige Version von A Forest, die sich allerdings nur auf der VHS-Videoversion befand.

Doch CD-Player auf, CD rein, Klappe zu, Booklet zur Hand genommen. Und wie bei dem musikalischen Meilenstein Disintegration war auch hier zu lesen: This Show Was Mixed Loud, And Played Even Louder... So Turn It Up.

Gelesen, getan. Und schon die ersten Töne des Plainsongs durchdringen in einer für ein Live-Album nie dagewesen Klarheit meine Hörnerven. Das kann doch gar nicht sein! Die Gitaren von Robert Smith sind glasklar oder eben melancholisch verzerrt einwandfrei zu hören, Gleiches gilt für das röhrende Bassspiel von Simon Gallup oder die Keyboards von Roger O'Donnell. Die Drums von Jason Cooper sind gut vernehmbar, halten sich aber dezent im Hintergrund, ohne, wie sonst oftmals bei Liveaufnahmen üblich, die anderen Instrumente zu überdecken.

THE CURE sind bei diesem Konzert wieder zu viert unterwegs, ohne Porl Thompson, und bieten an diesem 10. September auf der Main Stage des Bestival Festival 2011 eine musikalische Darbietung der Extraklasse, und das in gewohnter CURE-Manier nicht nur 90 Minuten, sondern nahezu zweieinhalb Stunden: Ein Feuerwerk aus dreißig Jahren Bandgeschichte...

...wobei natürlich im Besonderen die düsteren Stücke wie Open, Fascination Street, A Forest, Primary, One Hundred Years oder End die wahren Schätze dieser Doppel-CD sind.

Vergesst alle bisherigen Best-Of  von The Cure, 32 erstklassige Songs auf diesem Doppelalbum lassen alle anderen alt aussehen...

Und das Beste ist auch noch: Alle Verkaufserlöse gehen  an den ISLE OF WIGHT YOUTH TRUST.

P.S.: Wem die Single- oder Hitlastigkeit von Bestival Live 2011 stören sollte, der sollte sich auf das nächste Frühjahr freuen. Denn THE CURE spielen gerade verschiedene Reflection-Shows, auf denen die bahnbrechenden Frühwerke Three Imaginary Boys, Seventeen Seconds und Faith dargeboten werden, und zwar in unterschiedlichen Besetzungen, zum Teil mit Lol Tolhurst (!), und die auf einer Live-DVD zu erhalten sein werden.

....nothing left, but faith!

 

Kategorie

V.Ö.

02. Dezember 2011

Label

Lost Music/ Sunday Best

Spielzeit

Tracklist

CD1:

01. Plainsong

02. Open

03. Fascination Street

04. A Night Like This

05. The End Of The World

06. Lovesong

07. Just Like Heaven

08. The Only One

09. The Walk

10. Push

11. Friday I'm In Love

12. Inbetween Days

13. Play For Today

14. A Forest

15. Primary

16. Shake Dog Shake

CD2:

01. The Hungry Ghost

02. One Hundred Years

03. End

04. Disintegration Encore1:

05. Lullaby

06. The Lovecats

07. The Caterpillar

08. Close To Me

09. Hot Hot Hot!!!

10. Let's Go To Bed

11. Why Can't I Be You? Encore 2:

12. Boys Don't Cry

13. Jumping Someone Else's Train

14. Grinding Halt

15. 10:15 Saturday Night

16. Killing Another

Line Up

ROBERT SMITH - SIMON GALLUP - JASON COOPER - ROGER O'DONNELL

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