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Der erste Longplayer des Quartetts ist so etwas wie eine Neuauflage von Churchills „Blut, Schweiß und Tränen“ Rede. Mit bestechender Ehrlichkeit wird schonungslos zu Werke gegangen. Ebenso wie der ehemalige britische Premier 1940, ziehen Bleeding Red textlich eine ernüchternde Bilanz der unangenehmen Realitäten unserer Gesellschaft und des menschlichen Seins im Allgemeinen (z.B. „Nameless“, „Tritoxine“ oder „The Running Man“). Klar, dass dies nicht zu den esoterischen Klängen des Waldorf Knabenchors geschehen kann. Entsprechend kompromisslos sind also auch die Kompositionen auf „Evolutions Crown“ ausgefallen. Schon das einleitende Instrumental „Bloodforce“ erfüllt seinen Zweck und zieht den Hörer mit seinen schweren Riffs und eingängigen Leads in den Bann. „The Running Man“ erfüllt die so erzeugten Erwartungen in vollem Umfang, denn schon das erste Riff klingt nach NWoBHM Grundmotorisierung, die allerdings durch den Besuch in der Metaltuningwerkstatt auf mindestens 300Ps aufgestockt wurde: eine bessere Umsetzung von Melodien, Blast Speeds, hartem Riffing, Growls und eingängigen Gitarrenläufen habe ich seit Langem nicht mehr gehört.

Und was sich zu Beginn der Platte andeutet, setzt sich in den folgenden Songs fort. Bleeding Red setzen auf Brutalität die sich jenseits aller zwanghaften Hochgeschwindigkeitslangeweile bewegt. Gekonnt prügelt sich der Vierer durch die Gehörgänge des Hörers und die Songs sind so geschickt und facettenreich arrangiert, dass der stetige Wechsel von kraftvollen Thrash Riffs der Marke Slayer & Co mit Blast Speed Intervallen organisch und ungezwungen wirkt. Hmm, das machen doch andere Bands auch, werdet ihr sagen. Bleeding Red verstehen sich aber darauf, brettharten Death Metal mit eingängigen Hooks (z.B. „Wasted Screams“, „The Running Man“, „Frequencies“ oder „Tritoxine“) und wiedererkennbaren Melodien zu versehen, so dass sich die Songs der Band auch tatsächlich in der Flut von Veröffentlichungen wiedererkennen lassen.

Auf „Evolution Crown“ treffen alte schwedische Rezepturen (In Flames als sie noch Metal gespielt haben, At The Gates) auf deutschen Arbeiter Thrash (Kreator oder Destruction) und verschiedenste Facetten des metallischen Soundspektrums (von der NWoBHM bis zum nordischen Black Metal).

Bleeing Red brauchen keine albernen Trenfrisuren, bunte T-Shirts oder schräge Baseballcaps, um sich ins Rampenlicht zu rücken, denn auf ihrem Debüt lassen sie die Songs für sich sprechen. Wer einen Funken Sachverstand hat und auch nur einen Tropfen Metal im Blut, dem eröffnen sich auf „Evolutions Crown“ automatisch die Tore zum Death Metal Paradise. Sollen die musikalischen Blaublüter doch meinetwegen in St. Moritz den Metalcore-Exodus in Champagner ertränken – uns kann es egal sein, denn wir wissen: we are Bleeding Red!

Kategorie

V.Ö.

13. März 2012

Label

Rock Road

Spielzeit

Tracklist

1. Bloodforce

2. The Running Man

3. Nameless

4. Wasted Screams

5. Thoughtcrime

6. Unmaster

7. Involution

8. Calm Before the Storm

9. Tritoxine

10. Frequencies

11. Goddess of Black

12. Calling for your Downfall

Line Up

Timo (Gesang, Gitarre)

Michael (Bass)

Manuel (Gitarre)

Fabian (Drums)



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