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Gott sei Dank scheren sich die Düsseldorfer nicht um Konventionen oder Trends. Im Gegenteil, spätestens mit dem ungeahnten Erfolg des 2011er Albums „Santa Muerte“ haben die Broilers gezeigt, dass sie mit ihrem in der Oi-Punk Szene verwurzelten Deutschpunk Trends zu setzen vermögen.

Nach einer mehr als erfolgreichen Tour befinden sich die Damen und Herren derzeit im Urlaub. Allerdings sind sie nicht abgetreten, ohne den Fans genügend Stoff zur Überbrückung bis zum nächsten Studiostreich zu hinterlassen. Insgesamt wurden 31 Songs aus dem aktuellen Tourprogramm auf zwei CDs festgehalten. Dabei findet die Band eine gute Mischung aus alten und neuen Songs. Und auch musikalisch bietet die Setlist die gesamte Bandbreite vom rauen Hooligan-Rock über Ska-dominierte Abgehsongs bis zu punkigen Mitgrölhits. Während ich mit Songs wie „Paul der Hooligan“ textlich nach wie vor nichts anfangen kann, kann ich mich mit Inhalten wie „33PM“ durchaus anfreunden.

Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie hoch die Hitdichte der Ende der 90ger Jahre gegründeten Band eigentlich ist: „Tanzt du noch einmal mit mir?“, „Alles was ich tat“, „Heute schon gelebt?“, „Vanitas“ oder „Held in unserer Mitte“ sind da nur einige Beispiele. Geradezu genial sind das folkisch angehauchte „Wie weit wir gehen“ oder die SKA-Hymne „Harter Weg (Go!)“. Aber auch „Alles geht weiter“, „Weißes Licht“, „Ich sah kein Licht“ oder „Meine Sache“ laden zum lauten Mitsingen im Auto, bei der Hausarbeit oder auf dem Fahrrad ein.

Ganz ohne Quote oder Anbiederei zeigen die Broilers, dass man durch eingängige Songs, eine gehörige Portion Abwechslung und gute Melodien auch mit deutscher Musik ganz oben mitspielen kann. Ein weiterer Vorteil des Livealbums gegenüber den Studioaufnahmen ist, dass die Songs aus den unterschiedlichen Schaffensphasen stärker nach einem Guss klingen als die Konservenversionen. Sammys Gesang klingt rau, melodiös und animierend, die Backing Vocals sind klar und druckvoll und die Instrumentierung erstklassig. Während das erste Livealbum für Fans ohnehin ein Pflichtkauf ist, dürften die 31 Songs auch für Neueinsteiger das passende Fressen sein, denn Art und Songauswahl sind wahrlich geeignet, um den Hörer anzufixen und abhängig zu machen.

Die Broilers bieten Würziges aus deutschen Landen und es gelingt ihnen dabei der traditionellen Hausmannskost durch kräftiges Abschmecken den nötigen Wumms zu verpassen.

Kategorie

V.Ö.

27. September 2012

Label

Century Media

Spielzeit

Tracklist

Disk 1:

01. Preludio: Santa Muerte (Live)
02. Zurück zum Beton (Live)
03. Harter Weg (Go!) (Live)
04. Paul der Hooligan (Live)
05. Geboren zu Gewinnen (Live)
06. Tanzt Du noch einmal mit mir? (Live)
07. Alles was ich tat (Live)
08. In ein paar Jahren... (Live)
09. Heute schon gelebt (Live)
10. Vanitas (Live)
11. Held in unserer Mitte (Live)
12. Anti, Anti, Anti (Live)
13. Wie weit wir gehen (Live)
14. Zusammen (Live)
15. Vom Scheitern (The World is Yours, Nicht!) (Live)
16. Dumm & glücklich (Live)

Disk 2:

01. In 80 Tagen um die Welt (Live)
02. Alles geht weiter (Live)
03. I ch sah kein Licht (Live)
04. Weckt die Toten (Live)
05. Weißes Licht (Live)
06. Warte auf mich (Live)
07. (Ich bin) Bei Dir (Live)
08. Ruby Light & Dark (Live)
09. Nur die Nacht weiß (Live)
10. 33 RPM (Live)
11. Cigarettes & Whiskey (Live)
12. LoFi (Live)
13. Singe, Seufze & Saufe (Live)
14. Meine Sache (Live)
15. Blume (Live)

Line Up

Sammy Amara (Gitarre/Gesang)
Andreas Brügge (Schlagzeug)
Ines Smentkowski (Bass) (seit 1995)
Ronald Hübner (Gitarre) (seit 2001)
Christian Kubczak (Keyboard/Orgel) (seit 2004)

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