Ich hatte die Finnen dann immer wieder aus den Augen verloren und erst das 2008 Album "VIII – The Time Unchained" in die Hände bekommen. Mittlerweile war Gründungsmitglied Mika Tönning nicht mehr dabei und auch der Sound der Band ist kaum noch vergleichbar mit den frühen Werken. "VIII..." konnte kaum überzeugen mit seinem seichten Düsterrock, bei dem hier und dort noch die Schwarzwurzeln durchschimmerten. Lediglich die Faith No More Coverversion "From out of Nowhere" hatte mich seinerzeit noch überzeugen können.
Dementsprechend groß auch meine Skepsis gegenüber "Cavalcade", dem 9. Studioalbum der Band. Allerdings ist das Album nicht ganz so belanglos geworden wie der Vorgänger. Im Gesangsbereich wird variiert und man hört überwiegend cleane Vocals, die dann und wann durch böse Schreie durchbrochen werden. Doch Songs wie "The Vulture's Feast" haben letztlich mehr Gemeinsamkeiten mit melodiösen Alternativebands als mit den ersten 4. Catamenia Alben. Es regiert zwar eine durchweg düstere Stimmung, doch diese tendiert mehr zu moderneren Paradise Lost, den späten Dark oder Darkseed. Für eingefleischte Black Metal Jünger dürfte diese Scheibe kaum Sättigung bieten. Doch davon abgesehen, kann man "Cavalcade" wohl als hörenswertes Dark Metal Album bezeichnen, welches jedoch eher für düstere als für aggressive Stimmungen als Ventil dienen kann. Letztlich bleibt auch die Coverversion des Megadeth Soundtrackbeitrages "Angry Again" der beste Song der Scheibe.