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Um genau zu sein, wartete ich in meinem Vehikel gerade darauf, in Calais die Fähre verlassen zu können, als es plötzlich an der Scheibe klopfte und Adz Lineker vor der Tür stand. Die Jungs befanden sich gerade auf dem Weg nach Eindhoven, wo sie einen Gig hatten, und mussten dann noch weiter zum STEEL MEETS STEEL Festival in Deutschland.

Die britische Band DEATHONATOR war 2009 aus der Band KALEB hervorgegangen und hatte 2010 bereits ein selbstbetiteltes Album herausgebracht. Allerdings stand damals noch James Burton am Mikro. Mittlerweile hat sich die Band wieder auf KALEB Größe verkleinert, allerdings ist das Mikro nicht an den Gitarristen Henry zurückgegangen, sondern an den anderen Gitarristen Tris. Und der macht seine Sache wirklich gut.

Wer nun beim Bandnamen DETHONATOR sofort an eine Death Metal Band denkt, der wird sich nach den ersten Tönen von „Cold Light Of Day“ eines besseren belehrt sehen. Zwar gibt es auf dem Zweitwerk der Engländer auch durchaus den einen oder anderen Grunzen, diese dienen aber nur der Kür und werden nach wie vor von Basser Adz beigesteuert. Ansonsten regiert kraftvoller Power Metal mit vielen Melodien und starken Riffs. Die Einflüsse dürften ebenso von ihren Landsmännern aus der NWoBHM wie auch aus dem Thrash Metal stammen. Allerdings zeigt man beim abschließenden „The Bleeding Dark“, dass man auch vor epischen, orchestralen Passagen nicht zurückschreckt. Steht dem Song aber sehr gut zu Gesicht!

Neben den kernigen Riffs und der treibenden Rhythmusabteilung, zeichnen sich die Songs der Jungs vor allem durch den glasklaren Gesang von Tris Lineker aus. Ich weiß zwar nicht, wie Henry Brooks stimmlich so drauf ist, aber den neun Songs auf „Return to Damnation“ nach zu urteilen war es jedenfalls nicht die falsche Entscheidung Tris ans Mikro zu lassen.

Leider muss man ja mittlerweile manchmal feststellen, dass das Vereinigte Königreich mehr in Sachen royaler Nachwuchs als in Sachen Heavy Metal von sich reden macht. Mit Songs wie „Exorcism“, „Scarecrow“, „Cold Light of Day“ oder dem wirklich starken „The Bleeding Dark“ lassen DETHONATOR in mir die Hoffnung aufkommen, dass es irgendwo im Inselreich doch noch einige richtig gute Metal Bands gibt und dass der Heavy Metal in England nach dem Ende von SAXON, IRON MAIDEN und MOTÖRHEAD weiterleben wird. Zudem scheinen mir die Jungs von DETHONATOR auch noch lustigere Gesellen als Lemmy zu sein.

Auf jeden Fall antesten – DETHONATOR lohnen sich!

Kategorie

V.Ö.

25. Oktober 2013

Label

Eigenproduction/Ironstone Records

Spielzeit

42:26

Tracklist

Cold Light Of Day

Blight

Legion

Trenches

Four Winds

Scarecrow

Exorcism

Blood Feud

The Bleeding Dark

Line Up

Tris Lineker – Vocals, Guitars

Henry Brooks - Guitars

Adz Lineker – Bass, Dethvox

Tommy Castleman - Drums

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