Dieser Linie sind die Amerikaner treu geblieben und wenn sie ihren eigen Stil nur mit dem Wort Metal beschreiben, dann ist das keine Verschleierung für den in gewissen Kreisen in Misskredit geratenen Bergriff Metalcore, da hier diese Bezeichnung wirklich zutrifft, gelingt es DEVIL YOU KNOW doch, die unterschiedlichsten Einflüsse verschiedenster Genres zu einem metallischen Ganzen zusammenzufügen, ohne dass irgendeine Stilrichtung dominieren würde. Metal in seiner Reinform eben.
Man höre nur den Track 'Stay Of Execution', ein wahres Powerbündel, das durch gewaltige Grooves und dynamische Brutalität auffällt, das aber durch klassisch-metallische Melodik gleichzeitig sehr versöhnlich wirkt. Natürlich bleibt grimmiges Angepisstsein, übelste Wut oder auch immer wieder auflodernde Aggression ein Grundthema der Songs, doch vielfältigste Einflüsse führen zu den unterschiedlichsten Stimmungsbildern, mitunter auch in ein und demselben Song. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist 'Break The Ties', der durch die hymnische Düsternis grungiger Provenienz zu einem wahren Mitreißer wird.
Richtig Tempo wird in 'Shattered Silence' gemacht, bei dem man zunächst Industrial-Elemente herauszuhören glaubt, ehe nachdenkliche Entschleunigung das Regiment übernimmt, nur um dann durch Grooves abgelöst zu werden. So sieht vielfältiges Songwriting aus. Doom- bis dark-metallisch wird es dann in 'Let The Pain Take Hold', mehr gefühlvolle Emotionen und kraftvolle Nachdenklichkeit geht nicht. Hammer!
Ähnlich emotional, ähnlich düster, aber dann doch eher klassisch kommt 'Search For The Sun' daher, natürlich inklusive des obligatorischen Solos. Charakteristisch sind auch die metamorphorischen Verwandlungen der Songs, so dass es bei jedem Durchlauf des Albums immer etwas Neues zu Entdecken gibt ('How The End Shall Be'). Beim Reinhören sollte man zudem nicht vergessen, sich den Opener 'Consume The Damned' oder 'Your Last Breath' reinuziehen.
Kurz: DEVIL YOU KNOW gelingt es auch auf ihrem zweiten Longplayer „They Bleed Red“, ihre Songs gekonnt im Spannungsfeld zwischen aggressiv-brutaler Wut und melodisch-hymnischer Düsternis zu platzieren und somit einen überaus abwechslungsreichen Sound zu erschaffen, der von mitreißenden Grooves, klassischen Soli, walzenden Mosh-Momenten bis hin zu hochemotionalen Gefühlen und hymnischen Harmonien all das bietet, was das Metal-Herz höher schlagen lässt!