Das ´End Of Days´ ist für die Pioniere des Crust also anders als der Titel vermuten lässt noch nicht gekommen.
Zunächst mal wundere ich mich, dass das Album bei einem Major rauskommt. Ich hätte nicht gedacht, dass sich DISCHARGE in einer Reihe mir DORO, SABATON oder AVANTASIA sehen. (Jaja, ich weiß, es gibt aus Donzdorf auch anders...) Die anderen CRUST Pioniere von DOOM waren schon empört darüber, als ihr damaliges Label Peaceville die  Rechte der Songs an Music For The Nations abtrat. Na ja nun wollen wir die Ideologie mal nicht zu zentral werden lassen, es geht ja um die Musik.

Es ist unbestritten, dass  die Entwicklung der härteren Musik - insbesondere die des Thrash Metal – ohne DISCHARGE wohl später oder anders verlaufe wäre. Insofern, sind alle Fans von Bands wie METALLICA, SLAYER,SEPULTURA oder KREATOR (und dem was sich wiederum daraus entwickelte) den Briten zu Dank verpflichtet.
Braucht man aber das neue Album? Nicht wirklich. Sicher ist ´End Of Days´ weit davon entfernt eine Enttäuschung zu sein, genau so weit ist es aber auch von der Relevanz von ´Hear Nothing See Nothing Say Nothing´ entfernt, auch wenn sich DISCHARGE 2016 auf ihre musikalischen Wurzeln besinnen.
Mir ist die Platte für dieses Genre zu gleichförmig und einfach nicht räudig und wütend genug. Dazu trägt die mir zu glatte Produktion bei. So einige Geister, die DISCHARGE riefen, haben sie in Sachen Intensität inzwischen locker überholt. Das gilt sowohl für bekannte Combos wie die VICTIMS oder WOLFBRIGADE als auch für viele kleine Bands wie ERRÖR.

Mir ist ´End Of Days´ zu eintönig und rauscht vorbei, ohne wirklich fesseln zu können. Die von Nuclear Blast angekündigten Punk-Hymnen oberster Güteklasse finde ich nicht. Live machen die Tracks sicher Spaß und wenn die Jungs in die Nähe kommen, bin ich auf jeden Fall dabei. Den regelmäßigen Weg in meine Anlage wird das neue Album aber nicht finden.