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Dementsprechend vielfältig sind GHOST BRIGADE auch auf ihrem neuen und nunmehr vierten Longplayer aufgestellt. Man nehme nur das bisweilen euphorische und verhalten optimistische 'Aurora', da sind sowohl die Elemente des Melodic Death Metal im Stile von INSOMNIUM als auch die des Grunge nicht zu verkennen, während ansonsten auch mal der sehr düstere Alternative Rock die Szenerie beherrschen kann. Gothic-Metallisches bzw. Gothic-Rockiges hinterlässt seine einprägsamen Spuren in dem Song 'Stones And Pillars', der besonders durch seine genial düster-atmosphärischen Keyboards und den dröhnenden Riffs zu überzeugen weiß, die in dem Track 'The Knife' an Heftigkeit sogar noch zunehmen.

Und gerade dieses Zusammenspiel ist es, das immer wieder einzigartige Hörererlebnisse generiert. Dazu trägt auch das vielfältige und gekonnte Songwriting bei, denn die Songs ent- und verwickeln sich immer wieder, unvorhergesehene Enden oder krachige, enthusiastische, orkanartige Passagen oder Songenden sind keine Seltenheit.

Vielleicht dem ewigen Auf und Ab des Lebens nachempfunden, wechseln sich wehmütig-melancholische und mitreißend-hoffnungsfrohe Partien ab, ein wahres Wechselbad der Gefühle, bei dem man nicht weiß, ob man weinen oder lachen soll ('Desembodied Voices'). Dabei wird auch nicht auf Radiotauglichkeit Rücksicht genommen, wie das längste Stück des Albums 'Electra Complex' unter Beweis stellt, das zunächst mit THE-CURE- und KATATONIA-mäßiger Trübsinnigkeit sehnsuchtsvoll und niederdrückend nachdenklich daherkommt, ehe hartes Riffing mit Growling das Regiment übernimmt. Phänomenal ist darüber hinaus auch 'Long Way To The Graves'.

Fazit: GHOST BRIGADE haben mit "IV - One With The Storm" ein wirklich herausragendes Opus erschaffen, das der Melancholie, der Traurigkeit und dem Weltschmerz auf die unterschiedlichsten Arten ein eindrucksvolles Denkmal errichtet. Schon lange gab es nicht mehr solch ein Album, bei dem man sich so hemmungslos fallen lassen, seinen Gedanken nachhängen und seinen Emotionen hingeben konnte, aber immer mit einem Funken Hoffnung. Weltklasse!

Kategorie

V.Ö.

07. November 2014

Label

Season Of Mist

Spielzeit

Tracklist

01. Wretched Blues
02. Departures
03. Aurora
04. Disembodied Voices
05. Electra Complex
06. Stones And Pillars
07. Anchored
08. The Knife
09. Long Way To The Graves
10. Elämä On Tulta

Line Up

Manne Ikonen (vocals)
Wille Naukkarinen (gtr)
Tommi Kiviniemi (gtr)
Veli-Matti Suihkonen (drums)
Joni Saalamo (bass)
Joni Vanhanen (keyboards)