GWAR gelten seit jeher als Garanten für unterhaltsame Liveshows, auch wenn die Expertenmeinungen über den diesjährigen Wacken Auftritt auseinander gehen. Musikalisch haben mich die Horrorrocker bislang nie wirklich aus den Schuhen gehauen, auch wenn man mit Songs wie „Crack in the Egg“ oder „GorGor“ einige gute Songs im Repertoire hat. Umso überraschter lausche ich dem neuesten Werk „Lust in Space“. Die Band präsentiert hier ein wahrhaft explosives Gemisch aus Thrash Metal und Punkrock, durchsetzt mit leichten (traditionellen) Hardcoreanleihen, ohne dabei die Melodien unter den Tisch fallen zu lassen.
Schon „Let us slay“ entwickelt sich schnell zum Ohrwurm. „Lords and Masters“ drückt ordentlich durch die Boxen und macht richtig Tempo. „Metal Metal Land“ lädt ein zum Mitgröhlen und zeugt von den Wurzeln des dreckigen Punkrocks. „The Price Of Peace“ hingegen ist eine echte Thrash Metal Granate und hier wird ordentlich der metallische Vorschlaghammer geschwungen. „Where is Zog“ erinnert schließlich an die Hardcore Götter der Marke New York City und Freunde von Madball oder Sick of It All könnten hier Gefallen finden. Und mit „Parting Shot“ wird der Hörer schließlich entlassen: ein Rundumschlag mit geilen Riffs und zwingenden Vocals. Geil!
GWAR präsentieren sich anno 2009 variabler und härter denn je. Freunde des alten Materials werden sicher Gefallen finden, wem die Songs der Scumdogs bislang zu funkig oder wenig straight waren, der wird hier eine Überraschung erleben. GWAR waren musikalisch nie so genial wie auf diesem Album: „Lust In Space“ ist mit Abstand die beste Scheibe, die GWAR bislang aufgenommen haben und ich bezweifele, dass sie dieses Werk noch übertreffen können.