Der gemischte Vierer konnte zwar bereits mit „Code of Consequences“ ein wirklich amtliches Death-Thrash Metal Album vorlegen, aber das Songwriting auf „Congress…“ ist noch wesentlich kompakter ausgefallen. Ein Song wie „Decline and Fall“ reiht sich zweifelsohne in die Reihe der großen Momente der schweren europäischen Artillerie ein - es wird aus allen Rohren gefeuert. Wer anno 2013 noch immer meint, dass Härte mit ungebremster Geschwindigkeit gleichzusetzen ist, der wird durch „Congress…“ eines besseren belehrt. So zeigen sich bei „Unchallenged Dominance“ die thrashigenr Einflüsse der Band – fast hört man den Geist eines Jeff Hannemann aus einigen der Riffs. Die brutalen Riffgewitter des Axtduos Jeroen und Bart wird durch die gallopierenden Double Bass von Ivo permanent vorangetrieben. Über allem liegt der brutale Gesang von Frontfrau Marloes, die auf dem vierten Album der Bandgeschichte ebenfalls noch mal eine Schippe Aggression zugelegt hat.

Für alle Song gilt, dass sich die zahllosen Konzerte positiv auf das Songwriting ausgewirkt haben und die Band ein noch sichereres Gespür für kompakte Songstrukturen, druckvolle Tempiwechsel und eingängige Gitarrenmelodien entwickelt hat. Jeder der 11 Songs dürfte bestens auch live funktionieren. Davon kann man sich übrigens am 2. November ein Bild machen, wenn die Band in Osterode das United-Forces Festival headlined.

„Congress of the Insane“ wirkt wie die kontrollierte Sprengung eines 2 Tonnen Blindgängers aus dem 2. Weltkrieg, bei dem allein die Druckwelle ausreicht, um jedes deutsche Mittelgebirge einzuebnen. Und wie das Sprengkommando, so beweisen auch IZEGRIM ein ruhiges Händchen, um die geballte Power ihrer Songs so im Zaum zu halten, dass die Brutalität der Musik in gut verdaulichen Portionen auf den Hörer niederprasselt.