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Der Titel der Platte lautet "Kocytean" und leitet sich vom altgriechischen Wort Kokytos ab. Das war in der antiken Mythologie ein Fluss der Unterwelt, und zwar der des Lamentierens und Klagens. Das passt genauso wie das Plattencover, das die Nähe zur frühen Romantik im Stile eines Caspar David Friedrich nicht verleugnen kann, zu den ausgewählten Raritäten.

Denn wie man früher bei Liebeskummer oder anderen Schicksalsschlägen "Disintegration" von THE CURE rauf und runter hörte, um sich so richtig unverstanden zu fühlen und sich am Selbstmitleid zu laben, so hat man nun mit "Kocytean" eine überaus gelungene Alternative.

Verzweiflung, Trauer, Niedergeschlagenheit, Wehmut, Trübsinn, Melancholie, Hoffnung, das sind die Stimmungen, die hier auf uns einprasseln. Und wer beim Vorbereiten des Plattenspielers noch recht fröhlich war, der darf sich nicht wundern, wenn er nach dem Hören schlucken oder die ein oder andere Träne unterdrücken muss.

Den Anfang macht 'Unfurl' ("July"-EP, 2006), ein überaus elektronisch angehauchter,  melancholischer Song, der im Stile der stilleren, ruhigeren Songs des überaus kontroversen "Host"-Albums von PARADISE LOST daherkommt. Schwingt hier noch ein Hauch von Hoffnung mit, wird es mit 'Sold Heart' ("The Longest Year"-EP, 2010) richtig trübsinnig, bedrückend. Während bei  'Ashen' ("Night Is The New Day"-Tour-Edition) auch mal die grimmigen riffigen Stromgitarren herausgeholt werden, so dass die Stimmung eher Richtung Hadern oder Kämpfen mit dem Schicksal geht, wird es mit 'Second' ("Dead End Kings", Special limited book edition, 2012) richtig düster. 'Code Against The Code' ("Deliberation"-EP, 2006) ist dann schon wieder ein wenig gitarrig-frohgemuter. Gibt es da etwa Hoffnung am Ende des Tunnels? Nur 'The Act Of Darkening' ("Dead End Kings, Special Edition, 2012) passt nicht so recht zu den anderen. Zu fröhlich, zu hoffnungsvoll und ein bisschen zu klamaukig-poppig.

Fazit: Ein gelungener Soundtrack für alle unglücklich Verliebten, für alle verzagten Weltverbesserer und alle Sensiblen, denen die verstrahlten Nichtsmerker mächtig auf den Zeiger gehen. Und natürlich für alle KATATONIA-Fans, die diese Songs noch nicht ihr Eigen nennen. Alle anderen können sich die EP ja auch wegen des Covers kaufen. Und wer keinen Plattenspieler besitzt, der kann sich das Plattncover an die Wand hängen...

Kategorie

V.Ö.

19. April 2014

Label

Peaceville Records

Spielzeit

Tracklist

Side A 

01. Unfurl
02. Sold Heart
03. Ashen

Side B

04. Second
05. Code Against The Code
06. The Act Of Darkening

Line Up

Jonas Renkse - Vocals
Anders Nyström - Guitar
Daniel Liljekvist - Drums

Tags