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„Aarnivalkea“ erinnert im Einstiegsriff zwar etwas an „Alien Nation“ von den SCORPIONS, schlägt aber sofort in eine zentnerschwere Death-Doom Granate um, wie ich sie zuletzt, glaube ich, auf CORPORAL PUNISHMENTS „Stonefield of a Lifetime“ gehört habe. Was ursprünglich als Ein-Mann-Projekt geplant war, wuchs schließlich zu einem ausgewachsenen Metalschlachtross an. Laakso, der unter dem Namen Albert von Fleischer auch für CHAOSWEAVER in die Saiten greift, wollte avantgardistischen Doom mit frostigen Melodien verbinden, so wie man es etwa von SWALLOW THE SUN, TRYPTIKON & Co gewohnt ist. Da überrascht es dann auch wenig, dass mit Kotamäki der SWALLOW THE SUN Shouter am Mikro steht und TRYPTIKON Gitarrist V. Santura als Produzent verantwortlich zeichnete. Und um die besondere Stimmung ihrer finnischen Heimat auch auf das Album transportieren zu können, zog man sich kurzerhand in die Wälder zurück und ließ sich dort von den Seen, den Bäumen und der Folklore des 19. Jahrhunderts inspirieren.

Das Ergebnis ist sensationell. Authentischer, düsterer Doom-Death Metal, der sich atmosphärisch durchgängig im Tiefkühlbereich bewegt. Melancholische, zähflüssige Riffs wabern durch die Boxen und werden durch den variantenreichen Grunz-Schrei-Gesang von Kotamäki abgerundet. Und wenn die Finnen leiden, dann tun sie es richtig: So wundert es kaum, dass der kürzeste Song der Scheibe es immerhin noch auf gute 5 Minuten bringt. „Glastonburyn Lehto“, so der Name des Songs, streicht mit seiner fast beswingten jazzigen Art die avantgardistische Seite der Band heraus. Doch man will ja keine fröhlichen Gefühle aufkommen lassen und so wird es mit „Tuonen Tähivyö“ sofort wieder abgrundtief melancholisch und man fühlt sich an eine brutale Version von TIAMAT zu „Wildhoney“-Zeiten erinnert.

Das schlichte wie grandiose Coverartwork beschränkt sich auf die farbenfrohe Umsetzung des Albumtitels (Feuerschwan) in hoffnungsloser Dunkelheit. Besser hätte man die zerstörerische Kraft des Albums nicht umsetzen können, immerhin erzeugen die Songs eine Atmosphäre, die wohl mit der abscheulichen Kälte der Dementoren aus Harry Potters Welt zu vergleichen ist. Und wer, so wie ich, haptisch veranlagt ist, der bekommt mit dem limitierten Digi-Pack ein wunderbares Album in die Hände, welches zudem noch mit einem standesgemäßen Bonustrack („Raadot Raunioilla“) aufwarten kann.

KUOLEMANLAAKSO, welches die finnische Übersetzung für Death Valley ist, laden den Hörer auf ihrem Zweitwerk in eine düstere, schmerzerfüllte Welt der musikalischen Depression ein. Trotz aller musikalisch umgesetzten Hoffnungslosigkeit gelingt es den Finnen durch die brachiale Kraft ihrer Riffs die Lebensgeister des Hörers am Leben zu erhalten. Tretet ein in die schauerlich-schöne Welt des finnischen Frostes und der ewigen Dunkelheit! Die Zeit ist reif für „Poetic Finnish Death-Doom Melancholiy“!

Kategorie

V.Ö.

28. Februar 2014

Label

Svart

Spielzeit

Tracklist

01. Aarnivalkea
02. Verihaaksi
03. Me Vaellamme Yössä
04. Arpeni
05. Musta
06. Glastonburyn Lehto
07. Tuonen Tähtivyö
08. Raadot Raunioilla

Line Up

Kotamäki (SWALLOW THE SUN, ex-BARREN EARTH) - vocals
Laakso (CHAOSWEAVER) – guitar, keyboards
Kouta (CHAOSWEAVER, ex-VERJNUARMU) - guitar
Usva (THE NIBIRUAN, ex-ELENIUM) - bass
Tiera (CULT OF ENDTIME, ex-DISCARD) - drums