Mit ihren ersten drei Alben haben die Kalifornier in der Punkrockhochphase ordentlich Staub aufgewirbelt. Sänger Joey Cape ist unverwechselbar und spätestens mit ´Thrashed´ haben LAGWAGON den Punkrock auf ein neues technisches Level gehoben ohne an Eingängigkeit zu verlieren. Es ist mir bis heute ein Rätsel, warum OFFSPRING Songs und nicht Oberhammmer wie ´Give It Back´ aus den Boxen der Clubs dröhnten.
Das alles ist nun schon 20 Jahre her und es ist fast das Schwierigste für eine Punkrockband erwachsen zu werden. LAGWAGON ist das eindrucksvoll gelungen. Das Album startet ruhig mit dem akustischen Opener, der eher an Joeys Solowerke und Kooperationen mit Tony Sly als an LAGWAGON erinnert. Dann aber legt die Band mit dem großartigen ´Reign´ los. Ein LAGWAGON typischer Uptemposong.
In der Folge nimmt die Band das Tempo auch mal raus und es gibt weniger Punk und mehr Rock. Stellenweise bin ich an gute Songs der FOO FIGHTERS erinnert. LAGWAGON packen Riffs aus, die schon fast metallisch klingen. Ein besonderer Song ist ´Obsolete Absolute´ der mit seiner Spielzeit von über 6 Minuten schon ein Punkrock Epos ist. LAGWAGON zeigen hier ihre gesamten Stärken. Es beginnt mit einem kraftvollen Riff, dann gesellt sich eine super Melodie dazu. Das ganze startet im Midtempo und groovt ordentlich. Dann wird das Tempo in den Strophen angezogen und es folgt ein Chorus, der sich sofort in der Hirnrinde festbrennt. Dann gibt es sogar eine zweistimmige Leadgitarre und trotz dieser unterschiedlichen Fragmente klingt der Song stets wie aus einem Guss.
Auf dem gesamte Album findet sich nicht ein Track, der abfällt. Alle Songs, so unterschiedlich sie auch sind, wissen zu fesseln. Und auch Einlagen wie das beschwingte Klavier bei ´One More Song´ passen in den Sound und sorgen für Abwechslung. Schön, dass der dem verstorbenen Tony Sly gewidmete Song keine Depri-Nummer geworden ist.
Auf ´Hang´ gibt es zwei Arten von Songs: Großartige wie ich sie von LAGWAGON kannte und großartige wie ich sie noch nicht von LAGWAGON kannte. Man, freue ich mich auf die Tour im März.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
1. Burden of proof
2. Reign
3. Made of broken parts
4. The cog in the machine
5. Poison in the well
6. Obsolete absolute
7. Western settlements
8. Burning out in style
9. One more song
10. Drag
11. You know me
12. In your wake
Line Up
Joey Cape - Vocals
Chris Flippin - Guitar
Chris Rest . Guitar
Joe Raposo - Bass
Dave Raun - Drums