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Der alternativ rockende und mitunter auch singende Songwriter MATTHEW GOOD legt nun mit "Chaotic Neutral" sein siebtes Album (die vier mit der MATTHEW GOOD BAND natürlich nicht mitgerechnet) vor. Und auch wenn sich unter die vielen Longplayer schon einmal ein schwächeres Album eingeschlichen hat, so ist es doch immer wieder erstaunlich, in welch bewundernswerter Weise der Kanadier die Essentials seiner Musik bewahrt, ohne sich zu wiederholen: Dazu gehören großartige, mitreißende, aber nicht aufdringliche Melodien, eine tief greifende Nachdenklichkeit sowie eine bisweilen vereinnahmende Melancholie und das alles vor dem Hintergrund einer grundlegenden Authentizität und Ernsthaftigkeit ohne zwanghafte Verrenkungen und gekünstelter Experimentalität um der Modernität willen. MATTHEW GOOD nimmt man das, was er singt, im wahrsten Sinne des Wortes ab, Gleiches gilt für das leidende Pathos, das man am eigenen Leibe zu erfahren vermeint, wie 'Harridan' eindrucksvoll unter Beweis zu stellen vermag, ein Song, der durch seine fordernde Rockigkeit und durch seine atmosphärische Intensität eine unvergleichliche Sogwirkung entfaltet. Hammer!

Mitunter kommen die Songs auch wie eine vom Baum gefallene Kastanie daher, die glänzend aus der stacheligen Schale herauslugt ('Girls In Black'): riffige Rotzigkeit trifft auf kreischende Gitarren, wehmütige sphärische Melodik und mehr als leidenschaftliche Vocals. Ganz anders geartet ist dann das KATE-BUSH-Cover 'Cloudbusting', dem einerseits ein genuin eigener Stempel aufgedrückt wird, das andererseits aber als Duett mit Holly McNarland nicht so verfremdet wird, als dass es nicht mehr erkannt werden würde.

Richtiggehend von tiefster Wehmut und Traurigkeit getrieben ist das ruhigere 'Cold Water', das aber trotz der betrübten Nachdenklichkeit einen Hauch frohen Mutes zu verbreiten vermag. Noch ruhiger, noch nachdenklicher, noch trauriger ist da nur der Rausschmeißer 'Los Alamos'. Neben dem Opener, der zugleich die erste Singleauskoppelung war und seinen vermeintlich einfachen Charakter durch mehrmaliges lautes Hören abwirft, ziehen einen das holperig-fröhliche 'Moment' und das gitarrig-hymnische 'No Liars' sofort in ihren Bann. Weltklasse.

Dass MATTHEW GOOD nach dem herausragenden Vorgängeralbum „Arrows Of Desire“ das Niveau mit „Chaotic Neutral“ halten konnte, ohne sich musikalisch zu wiederholen, ist schon sensationell. Schade ist nur, dass der Kanadier in unseren Breiten nicht den Bekanntheitsgrad genießt, den sein nachdenklicher, mitunter singer-songwriterischer Alternative-Rock verdient hätte.

Kategorie

V.Ö.

25. September 2015

Label

Universal Canada

Spielzeit

Tracklist

01. All You Sons And Daughters
02. Moments
03. Kid Down The Well
04. No Liars
05. Harridan
06. Tiger By The Tail
07. Gilrs In Black
08. Cloudbusting
09. Cold Water
10. Army Of Lions
11. Los Alamos

Line Up

Matthew Good



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