Der Zeitgeist scheint in den Rückspiegel zu schauen. Historische Stoffe fesseln ein Millionenpublikum vor den Bildschirmen, Größen der Musikszene wie THE CURE und METALLICA gehen mit ihren erfolgreichen alten Alben auf Tour und die vielen „Best-of-Alben“ muss man gar nicht erst erwähnen.

Dass der kanadische Ausnahmekünstler und Weltverbesserer MATTHEW GOOD nach „In a coma 1995-2005“ eine zweite Kompilation mit ausgewählten Songs seiner alten MATTHEW GOOD BAND und seines Soloprojektes herausbringt, kann man wahrscheinlich dem Wunsche der Plattenfirma zuschreiben, die nach dem letzten mittelmäßigen Longplayer „Lights of endangered species (2011)“ ein plattenbasiertes Lebenszeichen senden möchte. Denn auf den Konzertbühnen ist MATTHEW GOOD nach wie vor mehr als präsent. Aber immerhin kann MATTHEW GOOD nun auf eine zehnjährige Solokarriere zurückblicken, also doch ein Jubiläum, wie schön!

Doch während „In a coma (2005)“ für Fans und alle, die es werden wollten, durch bisher rare und unveröffentliche Tracks (u.a. herausragende Akustikversionen guter MATTHEW GOOD (BAND) Songs) ein musikalischer Hauptgewinn war und die Anschaffung dieser Doppel-CD mehr als rechtferitigte, erschließt sich dies für „Old Fighters“ nicht (sofort?), abgesehen von der revolutionären Tatsache, dass sowohl Studiotracks als auch Liveaufnahmen auf der Scheibe zu finden sind.

Seltsam ist zudem die ungleichmäßige Verteilung auf die Alben, entstammen doch neun der 14 Songs von „Beautiful Midnight“ (MATTHEW GOOD BAND 1999) und „Avalanche“ (MATTHEW GOOD 2003).

Nichtsdestotrotz kann sich die Zusammenstellung mit Ausnahme von 'Zero orchestra' sehen lassen, auch wenn großartige Songs fehlen:

'Symbolistic white walls', 'Radio bomb' („Last of the ghetto astronauts“ 1995),

'Prime time deliverance', 'Look happy. It's the end of the world' („Underdogs“ 1997),

'Tripoli', 'Advertising on policecars', 'A sort of protest song' („The Audio of being“ 2001),

'North american for life', 'Blue skys over badlands' („White light & rock 'n' roll review" 2004),

'A single explosion', '99% of us is failure', 'I'm not safer than a bank' („Hospital Music" 2007),

'Great whales of the sea', 'Empty's theme park' („Vancouver“ 2009),

 'Set me on fire' („Lights of endangered species“ 2001).

Doch als Einstieg in das großartige Werk von MATTHEW GOOD eignet sich die CD dann eben doch allemal.