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Wenn es eine Konstante in den Werken von PAIN OF SALVATION givt, dann ist es die Abwechslung. Die Band entdeckte ich damals über einen Demotrack auf einer Rock Hard-CD und kaufte das Album „The Perfect Element – Part I“ blind. Auch wenn das Album komplett anders war, als der Song versprach, wurde es schnell zu einem meiner Lieblingsalben.

2002 folgte dann „Remedy Lane“. Und genau dieses Album hat sich Daniel mit ein paar Helfern nun erneut vorgenommen, um, wie er selbst sagt, den „Wall of Sound“ zur erzeugen, den er damals schon im Sinn hatte, aber nicht in der Lage war, zu produzieren. Daniel ist auch der einzige, der noch von der damaligen Besetzung dabei ist.

Zu Beginn („Of Two Beginnings“) fällt erstmal auf, dass die Percussions dominanter sind, als im Original. Aber nicht nur das, auch die Synthies klingen klarer und gehen nicht mehr so in der Gitarrenarbeit unter. Und dann kann man wirklich die Wall of Sound entdecken, die Gildenlöw so sehr wollte. Natürlich herrschen hier immer noch PoS-Verhältnisse, das heißt die meisten Songs sind proggig-vertrackt und nicht immer mit dem ersten Höreindruck in Gänze zu erfassen.

Und für jemanden, der das Original seit 15 Jahre kennt, gibt es immer wieder Überraschungen. Melodielinien und Instrumente treten hervor, die es vorher nicht gab. Bei „Chain Sling“, dem wohl bekanntesten Ohrwum des Albums, der auch bei keinem Liveauftritt fehlen darf, fällt auf einmal ein Didgeridoo auf, das Daniel auch auf Akustikkonzerten schon mal gerne zum Einsatz gebracht hat. Hier gefällt mir die aufs Wesentliche limitierte Originalversion allerdings besser.

Der Übersong „Beyond the Pale“, der auch hier bei zehn Minuten Spielzeit einschlägt, wurde ordentlich aufgefrischt. Neben den schon erwähnten instrumentellen Verbesserungen klingt auch Daniels Stimme druckvoller und rauer. Was mir bei diesem Song allerdings besonders auffällt, ist, dass beim Original die Stereo-Abmischung ausgeprägter zu sein scheint. Rechts die Akustikgitarre – links der Gesang – volle Breitseite, wenn der Rest einsetzt. Aber vielleicht liegt das auch nur am limitierten Presse-Exemplar.

Wäre ich vor dem Release gefragt worden, ob „Remedy Lane“ eine Verbesserung bräuchte, hätte ich das mit Sicherheit verneint. Nach dem Konsum dieser Remix-Version bin ich da allerdings nicht mehr so sicher. Das ganze Album klingt druckvoller, es treten viel mehr Details zu Tage oder wurden nachträglich hinzugefügt. Wer sich also mal mit dem PAIN OF SALVATION-Backkatalog beschäftigen will, sollte sich diese Version zulegen. Wer „Remedy Lane“ sowieso schon im Regal stehen hat, dem bietet vielleicht die exzellente komplette Live-Aufnahme des Albums vom amerikanischen ProgPower-Fest einen zusätzlichen Kaufanreiz.

Kategorie

V.Ö.

01. Juli 2016

Label

Inside Out Music

Spielzeit

68:17 min + 74:29min (live)

Tracklist

1. Of Two Beginnings (Remix)
2. Ending Theme (Remix)
3. Fandango (Remix)
4. A Trace Of Blood (Remix)
5. This Heart Of Mine (I Pledge) (Remix)
6. Undertow (Remix)
7. Rope Ends (Remix)
8. Chain Sling (Remix)
9. Dryad Of The Woods (Remix)
10. Remedy Lane (Remix)
11. Waking Every God (Remix)
12. Second Love (Remix)
13. Beyond The Pale (Remix)

Line Up

Daniel Gildenlöw – Gesang, Gitarre
Ragnar Zolberg – Gitarre
Daniel “D2” Karlsson – Keyboard
Gustaf Hielm – Bass
Léo Margarit – Schlagzeug


Bewertung

1