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Weit entfernt von den Strukturen und Klangbildern ihrers Landsmannes präsentieren Shining eine wirklich derbe klingende Mischung aus Metal-, Noise-, Industrial-, Jazz und Prog-Klängen, zu der man Zugang finden, oder gar dafür geschaffen sein muss.
Stellt euch ein auf krumme Taktmaße, kreischendes Saxophon, verzerrten und geschrienen Gesang, einen Industrial-Sound gemixt von Sean Beavan (NIN, Marilyn Manson) und gemastert von Tom Barker (NIN, Marilyn Manson, Ministry) , nervenaufreibende, sich ständig wiederholende Psycho-Parts sowie einen angezerrten Synthesizer.
Laut Munkeby soll der Sound der Scheibe auf der einen Seite aggressiviert, jedoch andererseits gleichzeitig einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden. Dieser möchte mit Blackjazz ein Oxymoron erschaffen, in Form von extrem experimentellen Jazz-Metal, der auch auf Stadionbühnen nicht deplatziert erscheint. Was die Aggressivität angeht, hat das berühmte Mix- und Mastering-Team Beavan / Barker seinen Job gut gemacht. Er kommt um einiges druckvoller daher als es auf dem Vorgängeralbum der Fall ist. Betrachtet man die Referenzen der beiden, werden auch klangliche Parallelen zu Ministry und co. schnell offensichtlich.
Auch mit dem Aufbau der Songs verhält es sich oft gegenteilig. So treffen immer wieder eingängige Stellen auf Improvisation oder gar Noise-Passagen. Stücke wie 'Fisheye' verdeutlichen diese Ambivalenz sehr treffend. Ein von Beginn an ungerades Taktmaß und eine psychotisch anmutende Synthesizer-Figur werden hier ergänzt durch ein eingängiges Riff, welches im weiteren Verlauf in einem Blastbeat mit anschließender Saxophon-Improvisation kulminiert.
Interessant auch die Zusammenarbeit von Grutle Kjellson beim Cover des King Crimson Songs '21st Century Schizoid Man'. Es scheint als hätten die Herren von Enslaved etwas für die experimentelle Schiene übrig, kooperierte doch bereits Ivar Bjørnson beim Elektronic-Noise-Duo Jazkamer. An Wiedererkennungswert mangelt es leider, da auch der Gesang Kjelsons ähnlich technisch verfremdet wurde, wie es auf dem gesamten Album auch bei Munkeby der Fall ist.
Wahrlich keine leichte Kost die Shining mit 'Blackjazz' auftischen. Sehr ansprechen aber für Leute die gern Grenzerfahrungen machen und auf Industrial Sound können sowie für jene die nervenstark und auf der Suche nach etwas Innovativem sind.

Release: 29.01.2010

Kategorie

V.Ö.

15. März 2010

Label

Indie Recordings | Soulfood

Spielzeit

Tracklist

Line Up


Bewertung

1

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