Wie sieht es nun auf "Repentless" aus, der ersten Scheibe von SLAYER seit sechs Jahren und dazu noch ohne Jeff Hannemann und Dave Lombardo? Nun ja, genau so! "Reign In Blood", "South Of Heaven" und "Seasons In The Abyss" bleiben die unantastbaren Überalben in der Diskografie (manch einer wird auch noch "Show No Mercy" und "Hell Awaits" dazu zählen). Dennoch weiß auch "Repentless" zu punkten. Nach einem coolen Intro geht es im Titelstück, das sich vor diversen Klassikern nicht verstecken muss, schnell und hart zur Sache. Die schlechte Nachricht: Das Albumhighlight haben wir damit schon hinter uns. Die gute: Auch von den restlichen Songs wissen diverse zu überzeugen. Da wären zum Beispiel das heftig groovende "Take Control", oder die fiesen "Chasing Death", "Atrocity Vendor" oder "Pride In Prejudice". Man kann aber auch nicht verschweigen, dass der Platte hier und da etwas die Puste ausgeht. Für mich sind Nummern wie "Cast The First Stone" und "Piano Wire" (noch aus Hannemanns Fundus) nur guter Durchschnitt. Und ein langsamer und böser Track wie "When The Stillness Comes" kommt ihn Sachen Dichte und Atmosphäre niemals an "Black Skin Mask" ran. An der Leistung der Musiker gibt es natürlich nichts zu mäkeln. Tom Araya schreit mitunter markerschütternd, Rückkehrer Paul Bostaph trommelt songdienlich mit ordentlichem Punch und Kerry King gebührt Ruhm und Ehre schon dafür, ein (gutes) SLAYER-Album im Alleingang geschrieben zu haben. Exodus-Gitarrist Gary Holt tritt auf "Repentless" ledigich mit ein paar Soli in Erscheinung.

Da auch die Produktion von Terry Date erste Sahne ist, haben wir es hier mit einem mal wieder sehr guten Album der lebenden Legenden zu tun. Ob sich "Repentless" nun in der oberen Hälfte der SLAYER-Platten einreiht (die Spitzenpositionen sind wie erwähnt auf ewig vergeben), wird die Zeit zeigen.