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Einen weiteren, geisteskranken Bastard wie das zurückliegende „Alien“-Album gibt es diesmal jedoch nicht. Was nicht heißen soll, dass „The New Black“ leichte Kost wäre; auch diesmal benötigt es einige Hördurchgänge, um zu erahnen, wo Mr. Townsend und Kumpanen diesmal hin möchten. Schon der erste Track ist ein schweres Brett, das so kompromisslos vor sich hinknüppelt, dass man sich kaum irgendwo festhalten kann. Auch „You Suck“ dreht den Gashahn bis zum Anschlag auf und wirkt dadurch deutlich Alienesker, nicht zuletzt, weil es einen weiteren, dicken Hassbatzen darstellt. Textlich leitet der Track die Botschaft ein, welche das Album auch mit den Titeln „Far Beyond Metal“ und „Fucker“ transportieren soll: Ein Wüten und Wettern gegen Groupies, Genre-Kleister und Musikindustrie – obwohl man selbst ein Teil davon ist. Ob dieses infantile mit-den-Beinen-Strampeln die Texte, etwa die von „Fucker“ („Fuck you, you fuckin fuck!“) ruiniert oder wertvoll macht, darüber dürfen sich – wie bei den anderen SYL-Alben auch – einmal wieder kräftig die Geister scheiden.
Fest steht auf jeden Fall, dass „The New Black“ musikalisch deutlich vielfältiger ausgefallen ist als „Alien“: Zum einen enthält das Album auch die bretterdicken Speed-Orgien des Vorgängers, wartet jedoch auch mit vielen groovenden Nummern auf („Antiproduct“, „Hope“, „The New Black“) und verzeichnet sogar das melodische, geradezu harmonische „Almost Again“, das genauso gut unter dem Label der Devin Townsend Band veröffentlicht werden könnte. Und zwischendrin schaut immer wieder einmal musikalischer Wahnwitz hervor, wie etwa bei dem Marsch-ähnlichen „Monument“, wo stellenweise Blasinstrumente (!) die erste Stimme übernehmen.
Alles in allem zeigt sich „The New Black“ als typisch untypisches SYL-Album: Zurück bleibt ein bisschen (gewollte) Desorientierung und der Widerstreit der Gedanken: „Cool, hier ist was passiert, noch mal hören!“ und „So ein verrückter Blödsinn.“ Wofür man sich letztendlich entscheidet, bleibt offen.

Kategorie

V.Ö.

17. Juli 2006

Label

Century Media

Spielzeit

Tracklist

Line Up


Bewertung

1

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