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Nicht dass ich meinen Zeigefinger gegen künstlerische Selbstverwirklichung erheben würde, aber gerade mit dem ersten und letzten der drei hier enthaltenen Stücke musizieren die Finnen leider an meinem Geschmack vorbei. Eben diese Songs werden von recht prägnanten Percussions begleitet, wodurch sie sehr rhythmusbetont ausfallen und einen rituellen Anstrich bekommen. Vergleiche mit Gruppen wie HEKATE oder HAGALAZ´ RUNEDANCE sind sicherlich berechtigt, ähnlichkeiten liegen auf der Hand. Wie gesagt... just not my cup of tea. „Kielo“, der zweite Song, hingegen ist mit einer Dauer von über zwölf Minuten und somit weit über der Hälfte der gesamten Spielzeit zweifellos das Kernstück von „airut:ciwi“. Mit diesem kleinen Meisterwerk haben es TENHI schließlich geschafft, der kühlen, mystischen Atmosphäre des Cover-Artwork ihres 1999er Debut-Albums „Kauan“ das wahrscheinlich bestmögliche klangliche Gewand zu verleihen. Ein Freund hält dieses Lied für die Definition von Schönheit, und ich kann seine Gefühle nachvollziehen. Dennoch stellt es für mich viel mehr die Intonation eines großen Mysteriums dar. Das Mysterium eines Tautropfens, der sich während der Morgendämmerung von der Spitze eines Schilfhalms löst, die Oberfläche des gänzlich unbewegten Teiches unter sich trifft und eine leichte, kreisförmige Welle auslöst, die sich langsam und still über das Gewässer ausbreitet. Derjenige, der diese Faszination nicht nachvollziehen kann, wird wohl auch keine in dieser Musik finden, sollte sich deshalb auch keine weiteren Gedanken mehr über sie oder das hier Geschriebene machen. Anderen sei gesagt: dieses Lied (be)rührt zutiefst. Dem Träumer unter den Musikliebhabern wird eine seiner zartesten Seelensaiten angeschlagen, und sie wird noch lange wohlig nachklingen. Dieser Song drückt meines Erachtens die Essenz dieser einzigartigen Formation aus und ist aus meiner Sicht auch nicht mehr zu übertreffen. Die Gesamtwertung möchte ich abschließend aus ersichtlichen Gründen aufsplitten: eine Durchschnittswertung würde den einzelnen Stücken aus meiner Sicht nicht gerecht werden. "Tuulennostatus" -10 Punkte, "Kielo" - 15 Punkte, "Ciwenkierto" - 9 Punkte. Die unten angegebene Punktzahl ist nur ein schlechter Kompromiss. Zusätzlich möchte ich eindringlichst darauf hinweisen, dass allein „Kielo“ aufgrund seiner emotionalen Einzigartigkeit den Preis von ca. 15 DM mehr als rechtfertigt, weshalb ich hiermit zu guter Letzt eine uneingeschränkte Kaufempfehlung abgeben möchte.

Kategorie

V.Ö.

12. September 2001

Label

Prophecy Productions

Spielzeit

Tracklist

Line Up

Tags


Bewertung

1

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