Thomas Gabriel Fischer ist eine Legende in der harten Metal Szene. Vor über 30 Jahren hat er mit HELLHAMMER das erste Demo veröffentlicht und Maßstäbe gesetzt. Von Celtic Frost mal ganz zu schweigen. Irgendwie bekommt er nicht die Anerkennung, die er verdient. Zumindest Dave Grohl aber hat die Dimension seines Schaffens erkannt und ihm auf der Probot Scheibe die Ehre erwiesen. Seit 2008 folgt Thomas Gabriel Fischer seiner Passion unter dem Banner von TRIPTIKON.
Nach einem Album und einer EP liegt nun das zweite Album vor. Der Opener ist ein recht schneller Track, das hatte ich nach der eher schleppenden EP nicht erwartet. Der Song hat Energie und die typisch dunkel bedrohliche Atmosphäre. Das folgende ´Boleskine House´ nimmt dann Tempo und Härte raus, ist aber nicht minder intensiv. Sehr effektiv sind die weiblichen Vocals, die sich wohltuend vom pseudo Operngetrellere vieler Bands absetzen. ´Altar Of Decit´ ist dann eine typische Doomwalze, ehe es bei ´Breathing´ wieder ruppig zur Sache geht. Hier schaffen TRIPTYKON eine düster morbide Stimmung, wie sie sonst wohl nur Carnivore bzw Type O Negative auf ihrem ersten Album erzeugt haben.
In der Folge geht es so facettenreich weiter. Es ist egal, ob TRIPTIKON schnell oder langsam, leise oder laut, erdig oder sphärisch zur Sache gehen, der tiefgründigen Atmosphäre dieser Platte kann man sich nicht entziehen. Verflucht sei, wer dieses Juwel nur nebenbei hört!
In Zeiten, in denen es auch im Metal immer mehr oberflächliches Gedudel gibt (das zum Teil damit sogar Tipp im Twilight wird) ist diese Platte eine wahre Wohltat. Hier hat jeder Ton seine Berechtigung, ohne dass die Platte verkopft wirkt. Bei anderen Legionären habe ich oft den Eindruck, das sie eine neue Platte veröffentlichen, um die Miete zahlen zu können, nicht so bei TRIPTYKON - Fischer hat weiterhin eine unbändige Passion für seine Musik.
Da werden sich At The Gates auf der gemeinsamen Mini-Tour zum Jahresende sehr anstrengen müssen, um nicht an die Wand gespielt zu werden.
Das Cover von ´Melana Chasmat´ stammt übrigens ein Mal mehr von H.R. „Alien“ Giger, der dafür bei der Band angefragt hat. Jetzt denken sicher viele, dass diese Zusammenarbeit eine Ehre für TRIPTIKON ist – nein, sie ist eine genau so große Ehre für Giger.