Auch auf den letzten paar Alben waren diese Qualitäten zweifelsohne vorhanden, doch leider wirkte man hier und da etwas orientierungslos. „Release Date“ geht wieder mehr in die Richtung, die man mit dem Überalbum „Big Bang“ Mitte der Neunziger eingeschlagen hatte. Harte Gitarren, Popeinflüsse und Kärtsys unverkennbarer, variabel eingesetzter Gesang. Sogar an eine längere Komposition hat man sich mit „Cityshamaani“ wieder herangewagt. Die fünf Teile des Songs bringen es auf eine Spielzeit von ca. 37 Minuten, in denen sich Waltari mal wieder ordentlich austoben. Gelungen aber nicht überrragend, da einen einige Teile des Songs nicht unbedingt vom Hocker reißen. Packender finde ich da schon knackige kürzere Songs wie den Opener „Get Stamped“, „Let’s Puke Together“ oder das mit dem finnischen Frauenchor Värttinä aufgenommene „Spokebone“. Waltari können also doch noch einprägsame, modern- rockende Hits schreiben. Bleibt zu hoffen, dass diese Richtung weiterverfolgt wird und das nächste Album wieder konstant auf so hohem Niveau ist, wie jetzt schon ein großer Teil von „Release Date“!