Und das erste neue Album nach sechsjähriger kreativer Pause ist eine Wundertüte. Keines der 13 Stücke wurde mit der gleichen Besetzung eingespielt und dementsprechend gleicht kein Song dem anderen.
Los geht das Album mit einem sehr mitsingkompatiblen "12", dessen ohrwurmartiger Refrain auch von Billy Talent sein könnte. Woher kenne ich diese Melodie? Nach diesem starken Einstand atmet "Tranquality" intensiven Neunziger-Flair aus. Crossover à la wiederauferstandene Faith No More und Turbonegro lassen grüßen, aber Kärtsy Hatakkas Stimem bleibt unverkennbar. Insgesamt wirkt dieser (und auch der Song "Singular" mit seiner old-school Rap-Einlage) etwas aus der Zeit gefallen. Aber Clawfinger und Body Count gibt es ja auch wieder...
Bei "Maailma" stelle ich mir einen Werbespot vor, bei dem glückliche Finnen um eine Cornflakes-Packung tanzen, aber wahrscheinlich bedeutet der finnische Text WALTARI-üblich etwas ganz anderes. Musikalisch lassen Eläkeläiset grüßen.
Als krasses Gegenstück hauen die seit 1986 existierenden Skandinavier bei "Strangled" dann ein übles Death-Metal-Brett raus. Abwechslung wird hier groß geschrieben! Nichtsdestotrotz zündet nicht jeder Song der Finnen, die uns schon mit Glanztaten wie "Ein Stückchen Brot" beehrt haben. So bietet "Keep It Alive" künstlich verzerrten Autotune-Gesang im Depeche Mode-Gewand, was eher nervig daher kommt.
Aber berechenbar waren WALTARI noch nie und diese Unberechenbarkeit haben sie zur Prämisse ihrer musikalischen Ergüsse erhoben, so dass auch dieses Album ein paar Perlen enthält und ein paar Ausfälle, aber nie langweilig wird.
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Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
1. 12
2. Tranquality
3. Solutions
4. Only The Truth
5. Maailma
6. Strangled
7. Keep It Alive
8. ingular
9. Not Much To Touch You
10. Hyv oli
11. Drag
12. Televizor
13. Digging The Alien
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Line Up
Kärtsy Hatakka - Gesang, Bass, Keyboard
Nino Silvennoinen - Gitarre
Kimmo Korhonen - Gitarre
Jani Hölli - Keyboard
Jariot Lehtinen - Gitarre
Sami Yli-Sirniö - Gitarre
Ville Veikko Vehviläinen - Schlagzeug
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