Es hat sich einiges getan seit "Das Monster aus dem Schrank" und "Der Tag, an dem die Welt unterging", den beiden ersten Longplayern der Metalcorer mit dem interessanten und witzigen Namen. (Für die Sprachwissenschaftler unter uns: das doppelte "butter", einmal als Verb und einmal als Substantiv, ist übrigens eine Figura Etymologica).
Denn die vier jungen Metaller haben sich dieses Mal drei Jahre Zeit gelassen, damit das Album so werden konnte, dass die eigenen Erwartungen erfüllt waren. Und WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER haben nicht zuviel versprochen, als sie verkündeten, sich auf ihrem dritten Longplayer nicht wiederholen zu wollen. Denn wirklich intensiver harter Metal mit überzeugenden Riffs, Hooks und Gegrowle trifft auf melodischen Rock bis hin zum Pop, der sich an den 80er Urgesteinen dieser Musikrichtungen zu orientieren scheinen.
Spontan kommen einem vor allem aufgrund des intensiven Gebrauchs von Keyboards z.B. DURAN DURAN ('Viva Mariposa'), die Ikonen der neuen deutschen Welle ('Alles, was ich will'/ 'Krieg aus Gold') oder FALCO ('Ohne Herz') in den Sinn, wohingegen die härteren Partien mitunter Anleihen von RAMMSTEIN ('Pyroman und Astronaut'), OOmph! ('Psycho') oder CALLEJON ('Das Urwerk') nicht abwegig erscheinen lassen.
Mein Höhepunkt und Highlight ist der Rausschmeißer 'Kind im Brunnen', das zudem neben aggressiver Härte ein hohes Maß an hymnischer Melodie beeinhaltet.
Fazit: WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER stellen mit ihrem dritten Longplayer unter Beweis, dass sie musikalisch (und textlich) gereift sind, überhaupt nicht den unkonventionellen Blick über den musikalischen Tellerrand scheuen und somit einen neuen Level auf dem steinigen Weg in den Metalcore-Olymp erreicht haben.