Das liegt zum einen an den unkonventionellen, leidenschaftlichen und durchdringenden Vocals von Sängerin und Keyboarderin Jennie Mather, die den Songs eine ungeahnte Tiefe und Emotionalität zu verleihen vermag. Dann ist der druckvolle, düster und vor allem deutlich vernehmbare Bass zu nennen, der für eine herrlich nachdenkliche Wehmut sorgt. Verantwortlich für die wehmütige, sehnsuchtsvolle Atmosphäre sind die Keyboards, die Gitarren für die alternativ-rockige Attitüde und die Drums bisweilen für die Durchschlagskraft.
Anspielungen auf schon genannte frühen THE CURE, auf SIOUXSIE AND THE BANSHEES oder die frühen NEW ORDER sind evident, nichtsdestotrotz brillieren die US-Amerikaner aus Denver mit einem einzigartigen und genuin eigenen Sound, der überaus mitreißend ist.
Man höre nur Songs wie 'The Silver Cliff', ein Track, der das eben Beschriebene zu wahrer Perfektion bringt und darüber hinaus auch durch seine düstere Wehmut zu überzeugen vermag. Hammer! Oder 'Sabbat', ein Lied, das neben seiner barocken Dichte mit herausragenden tiefgründigen instrumentalen Partien aufwarten kann. Ähnliches gilt für 'The Widow Sunday', das phasenweise zudem etwas NEW-ORDERiger daherkommt. Dass einem im Hinblick auf die Drums oder den röhrenden Bass bei 'Ossuary' „Pornography“ von THE CURE in den Sinn kommt, dürfte kein Zufall sein, auch wenn die Stimmung des Songs eine ganz Andere ist. Aber so läuft Intermusikalität eben. Ein wirklich herausragender Song! Rotzig und dreckig wird es in 'Holy Masquerade', auch wenn auf atmosphärische Nachdenklichkeit nicht verzichtet wird. Unglaublich!
Nicht weniger mitreißend kommt der Opener 'Corpse Candle' daher, dem bezeichnender Weise Lol Tolhurst den letzten Schliff gegeben hat. Leidenschaftliche Emotionen bietet 'Betrayal', inklusive eines hymnischen Refrains und U2mäßige Gitarrenparts. Etwas quirrliger ist dann 'Dark Tides', wohingegen in 'Heather' durch seine Eingängigkeit punkten kann. 'Hypnagogia' schließlich ist der optimistischte und fröhlichste Song des Albums, obwohl auch hier die Wehmut nicht gänzlich ausgeblendet wird.
Fazit: WEATHERESD STATUES legen mit „Borderlands“ ein wirklich herausragendes Opus vor, das sich in überaus dynamischer und erfrischender Manier im Spannungsfeld des düsteren New Wave der 80er und dem Alternative Rock der 90er bewegt und mit gekonnten Anspielungen auf die frühen THE CURE, auf SIOUXSIE AND THE BANSHEES oder auf die frühen NEW ORDER aufwarten kann. Weltklasse!
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
Line Up
Bryan Flanagan: bass
Andrew Warner: drums